Die Maschinenfabrik Kulzer zählt mit ihrer Gründung im Jahr 1872 zu den traditionsreichsten Unternehmen in Velden. In den Anfangsjahren spezialisierte sich das Unternehmen auf die Herstellung von Benzin-Einzylinder-Motoren mit großen Schwungscheiben, die als Antrieb für Transmissionen dienten.
Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte eine Umstellung auf die Produktion landwirtschaftlicher Maschinen. Besonders durch die Weiterentwicklung von Dreschwägen entwickelte sich Kulzer zu einer der bedeutendsten Maschinenfabriken in Bayern.
Während des Zweiten Weltkriegs (1939–1945) wurde das Unternehmen von der Wehrmacht beschlagnahmt. In den Werkshallen fertigte man Rohlinge für Flak-Granaten sowie Zahnräder und Getriebeteile für die Krauss-Maffei GmbH. Nach Kriegsende übernahmen zunächst die amerikanischen Besatzungstruppen die Kontrolle, bevor Albert Kulzer nach seiner Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft die Leitung wieder aufnahm.
In der Nachkriegszeit konzentrierte sich die Produktion zunächst weiterhin auf Dreschwägen, bevor der Fokus zunehmend auf die Fertigung von Bolzen gelegt wurde. Hauptauftraggeber war die Hans Glas GmbH in Dingolfing, ein bedeutender Hersteller von Landmaschinen und später auch Kraftfahrzeugen.
In den 1960er-Jahren setzte das Unternehmen verstärkt auf Eigenentwicklungen und eigene Produktion. Ein Großauftrag über 500.000 Bolzen für Panzerketten der Bundeswehr brachte einen erheblichen Aufschwung. In der Blütezeit belieferte die Maschinenfabrik Kulzer namhafte Unternehmen wie Daimler, MAN, DAF, die Zahnradfabrik Friedrichshafen und Magirus.
Im Jahr 1982 übernahm die Familie Ilmberger aus Straubing die Geschäftsleitung. Das Unternehmen wurde zunächst in „Veldener Bolzenfabrik“ und später in „Veldener Präzisionstechnik“ umbenannt und beschäftigt heute (2025) ca. 200 Mitarbeitende.

