Kalker Trieurfabrik Mayer & Cie.

Im Juli 1862 gründete der Kölner Silberschmied Johann Mayer das Unternehmen „Mayer und Comp. Fabrik für gelochte Bleche“ in Köln-Kalk. Entscheidende Bedeutung für den Aufstieg des Unternehmens zu einem der weltgrößten Produzenten von Unkraut- und Getreideauslesemaschinen (Trieuren), war die Weiterentwicklung eines einfachen Trieurs durch Johann Mayer. 1868 präsentierte das Unternehmen den ersten „Trieur System Mayer“ auf einer Landwirtschaftsausstellung in Köln. Diese hatte einen enormen Nutzen sowohl für die Landwirtschaft als auch für die entstehende Mühlenindustrie. 1873 firmierte sich das Unternehmen auf „Kalker Trieurfabrik und Fabrik gelochter Bleche Mayer & Cie.“ um.

Bis zum Ersten Weltkrieg nahm das Unternehmen eine beeindruckende Entwicklung. Hatte das Unternehmen mit drei Mitarbeitern begonnen, so beschäftigte die Firma vor dem Ersten Weltkrieg über 400 Personen. 1912 wurden Zweigniederlassungen in Augsburg und Dresden errichtet sowie ein neues Firmengelände in Heumar. Der Erfolg des Unternehmens basierte neben technischen Innovationen und der Erweiterung der Produktpalette, vor allem auf dem weltweiten Export der Maschinen. Insofern bedeutete der Beginn des Krieges 1914 eine schwere Belastung des Unternehmens, das seit dem Tod des Firmengründers 1908 von den beiden Enkeln Hans und Willy Zweiffel geführt wurde.

1926 wurde wegen Fehlentscheidungen und politischen Umständen das Unternehmen liquidiert und als AG neugegründet. Neue Gesellschafter der Firma waren nun Otto Wolff sowie das Bankhaus J. H. Stein. Die Familien Mayer/Zweiffel verloren zudem ihre Beteiligung. Jedoch konnte der neue Vorstand auch nicht verhindern, dass 1932/33 die Neugründung mehrfach vor dem Konkurs stand.

Erst die Erfindung des „Ultratrieur“ von Herrn von Rechenberg Anfang der 30er-Jahre ließen das Unternehmen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges eine positive Entwicklung nehmen. Zudem wurde 1937 das Unternehmen in eine KG umgewandelt, in der von Rechenberg auch Kommanditist war.

Nach 1945 war das Unternehmen, wie alle deutschen Betriebe, in seiner Entwicklung gehemmt. Hinzu kamen aber interne Auseinandersetzungen zwischen von Rechenberg und den Gesellschaftern Bankhaus J. H. Stein und Friedrich Flick AG, die sich bis in die 50er-Jahre hinzogen.

Verbesserung der bestehenden Maschinen sowie die Neuentwicklung der Reinigungsmaschine „Vibraklon“ und die Spezialisierung der Abteilung für gelochte Bleche, führten seit den frühen 50er-Jahren zum wirtschaftlichen Wiederaufstieg des Unternehmens. Anfang 1970 fusionierte der Betrieb mit den Firmen Gompper-Maschinen KG und W. Breuer & Probst Kalker Fabrik für gelochte Bleche. Unter den Namen Emceka-Gompper KG änderte sich in vielen Punkten die Unternehmenspolitik. Es wurde sich auf Geschäfte mit osteuropäischen Ländern konzentriert und neben der Produktion von Maschinen auch der Bau von kompletter Saatgutanlagen ausgedehnt. Diese wurden in Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas verkauft.

In den 80er-Jahren geriet das Unternehmen erneut in eine schwierige Lage. 1986 übernahm Karl Schöttler KG das Unternehmen, welches nun den Namen „MCK Maschinenbau GmbH & Co. KG“ trug. Am 31. Dezember 1994 meldete der Betrieb Konkurs an.