Epple & Buxbaum, Augsburg, 1882-1931
Engelbert Buxbaum gründete 1851 in Augsburg eine Bauschlosserei und legte damit den Grundstein für das Unternehmen Epple & Buxbaum. Ab 1859 begann er dort mit der Produktion von landwirtschaftlichen Maschinen. In den folgenden Jahren wuchs der Betrieb sehr schnell. So wurden 1873 ca. 3.300 landwirtschaftliche Maschinen mit ca. 150 Mitarbeitern gefertigt.
Währenddessen gründeten die Brüder Karl und Magnus Epple 1862 in Sonthofen eine Maschinenfabrik für Göpel, Häcksler und Dreschmaschinen. Im Jahre 1865 ging Karl Epple nach Augsburg, um dort eine eigene Firma zu gründen und Produkte seines Bruders Magnus zu verkaufen. Im Jahre 1882 wandelte Karl Epple seine Firma in eine AG um.
Da alle drei Unternehmen ähnliche Produkte fertigten, gründete Karl Epple 1882 das Unternehmen die Vereinigte Fabriken landwirtschaftlicher Maschinen vormals Epple & Buxbaum und übernahm die ehemalige Konkurrenz: die Firma seines Bruders in Sonthofen und die Firma Buxbaum aus Augsburg. Es kamen Filialen in Wels, Breslau und Nürnberg hinzu. Die Produktpalette erstreckte sich von Göpeln über Häckselschneidemaschinen, Schrotmühlen, Trieuren, Dreschmaschinen (hand- und dampfgetriebene) bis zu Lokomobilen.
Ende des 19. Jahrhunderts gehörte der Betrieb Epple & Buxbaum zu den größten Landmaschinenherstellern Deutschlands und vertrieb seine Produkte nicht nur in den europäischen Staaten wie Deutschland, Österreich-Ungarn, Rumänien, Frankreich, Schweiz, Italien und den Niederlanden sondern auch nach Russland, Kleinasien, Südafrika und Brasilien. 1920 erreichte das Unternehmen seinen Höhepunkt mit über 1.200 Beschäftigten, für die auch auf sozialer Ebene gesorgt wurde: Unterstützungsfonds für Hinterbliebenenrente und Pensionen sowie eine Betriebskrankenkasse und Arbeiterwohnheime wurden eingerichtet.
Mit großem Aufwand wurde 1922 eine neue Spezialfabrik für Dreschmaschinen eingeweiht. Mit dieser zum falschen Zeitpunkt getätigten Investition geriet das Unternehmen in die Krise der großen Inflation und musste Ende 1923 Konkurs anmelden. Mehrfache Versuche zur Sanierung blieben erfolglos. So übernahmen 1931 die Heinrich Lanz AG und die Fella-Werke Teile der Fabrikation. 1939 erfolgte die endgültige Löschung aus dem Handelsregister. Heute erinnern nur noch denkmalgeschützte Hallen am Standort Wels, in denen sich andere Firmen niedergelassen haben, an die erfolgreichen Jahre von Epple & Buxbaum.
Epple & Buxbaum, Wels, Österreich, 1921-1987
Ernst Zorn aus Regensburg errichtete 1873 in Wels ein Zweigwerk. Dieses verkaufte er 1879 an Georg Kraus, Inhaber der Lokomotivfabrik in München. 1882 erwarb Engelbert Buxbaum dann das Gelände, um in Österreich-Ungarn einen Vertrieb aufzubauen. Noch im selben Jahr brachte er es in die in Augsburg neu gegründete Vereinigte Fabriken Landwirtschaftlicher Maschinen vormals Epple & Buxbaum mit ein. Zunächst als reiner Handelstandort vorgesehen, beginnt ab 1903 schließlich doch die Produktion. Seit 1922 ist Epple & Buxbaum als Aktiengesellschaft ein eigenständiges Unternehmen. 1926 ändert sich der Name in Oberösterreichische landwirtschafliche Maschinenfabrik A.-G. vormals Filialfabrik Epple & Buxmann. Im Jahr 1938 wird mit der Produktion von Traktoren begonnen. Bei der Hauptversammlung am 30. Juni 1939 wird der Firmenname ein weiteres Mal geändert auf Österreichische Epple & Buxbaum Werke Wels A.-G. Ab 1940 stellt das Nazi-Regime die Landmaschinenproduktion ein; als Rüstungsbetrieb werden Granatenkörper, Mannschaftsspinde und ähnliches gefertigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Traktorenproduktion nicht wieder aufgenommen. In den 1950er-Jahren beginnt der wirtschaftliche Aufstieg durch die Produktion von Mähdreschern. Das Ende kommt im Juni 1987 als nach massiven Umsatzeinbrüchen Konkurs angemeldet werden musste.