Die Firma Huard (1863-1987) ist ein ehemaliger französischer Hersteller von landwirtschaftlichen Geräten, insbesonder Pflüge, mit Sitz in Châteaubriant in der Region Loire-Atlantique. Gegründet wurde die Firma 1863 von Jean-François Huard. Im November 1898 übertrug Jean-François Huard sein Unternehmen an seine Söhne Jules und François, die die Firma ab Januar 1898 unter dem Namen „Huard Frères“ weiterführten.
Im Jahr 1913 produzierte das Unternehmen, das mittlerweile 140 Mitarbeiter beschäftigte, jährlich 5.000 Pflüge und 540 Sämaschinen. Huard war der führende Hersteller von Pflügen auf dem französischen Markt.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird In den letzten Monaten des Jahres 1914 die Produktion in der Fabrik fast vollständig eingestellt. Huard beginnt 1915 mit der Herstellung von Ausrüstungsgegenständen, insbesondere von Eisenachsen für rollendes Heeresmaterial. Nach dem Krieg setzte Jules Huard die Modernisierung der Fabrik fort.
Im Dezember 1920 verließ François Huard das Unternehmen und die Firma Huard Frères wurde aufgelöst. Jules Huard ersetzte die Firma durch die offene Handelsgesellschaft J. Huard & Cie. Das Aktienkapital wurde zu 91 % von Jules Huard und zu 8 % von Louis Désormeaux eingebracht, der die kaufmännische Leitung übernahm.
Paul Huard, der Sohn von Jules, übernahm das Unternehmen im Jahr 1933. Die Fabrikgebäude wurden 1944 bei der Bombardierung der Stadt zerstört. Nach der Befreiung kümmerte sich Paul Huard, der 1944 Präsident der Gemeindekommission und später Bürgermeister der Stadt war, um den Wiederaufbau der Fabrik.
Im Jahr 1954 unterbreitete die Firma Huard der Firma Kuhn ein Übernahmeangebot, das jedoch scheiterte. 1956 unterzeichnete Huard eine Vereinbarung mit den Unternehmen Carrière-Guyot aus Carcassonne, Fondeurc aus Toulouse und Viaud aus Barbezieux, um eine Gruppe der wichtigsten französischen Hersteller von landwirtschaftlichen Geräten zu gründen. Im Jahr 1971 stieg Jean Huard, Sohn von Paul Huard, als stellvertretender Direktor in die Firma ein, und Paul Huard wurde Ehrenpräsident.
Huard-UCF gehörte 1980 mit zu den größten Herstellern von Bodenbearbeitungsgeräten. Im Jahr 1983 beschäftigte Huard insgesamt 1.440 Mitarbeiter. Im selben Jahr befand sich die Landmaschinenindustrie in einer Krise, und Huard entließ mit der Schließung von Standorten die Hälfte seiner Belegschaft. Aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten verkaufte Jean Huard 1987 das Unternehmen an die Kuhn-Gruppe, ein global agierender Hersteller von Landtechnik mit Hauptsitz im französischen Saverne.