Hölz Maschinenfabrik

Im Jahre 1878 gründete der Maschinenbauer Alois Hölz in Leupolz-Weihers eine Maschinenbauwerkstatt, aus der sich später die Maschinenfabrik Wangen im Allgäu entwickeln sollte. In der Hauptsache wurden dort Göpelgetriebe gebaut, weiterhin auch Mosterei-Einrichtungen wie Obstmühlen und Obstpressen. Bei steigendem Absatz in den 1880er-Jahren erwies sich die Werkstatt in Weihers bald als zu klein. Der Gründer übersiedelte deshalb im Jahre 1893 nach Amtzell-Unterau. Dort wurden Schleifsteine, Dreschmaschinen, Häcksler, Windmotoren und Heuwender in das Herstellungsprogramm aufgenommen.

Nach dem Tod des Gründers wurde der Betrieb im Jahre 1903 von dessen Sohn weitergeführt und im Lauf der nächsten Jahre weiter ausgebaut und modernisiert. Schon bald waren dort rund 40 Arbeitskräfte beschäftigt. Hölz lieferte zu dieser Zeit schon im größeren Ausmaß auch ins Ausland, besonders nach Österreich und Italien.

Nach dem Ersten Weltkrieg setzte die Elektrifizierung der landwirtschaftlichen Betriebe ein. Damit stieg der Absatz der Firma rapide an. Da sich die Produktionsanlagen in Unterau sehr bald als zu klein erwiesen, siedelte die Firma nun nach Wangen über und baute die damals in Deutschland noch unbekannten elektrischen Güllepumpen. Bis dahin waren auf den Bauernhöfen noch die handbetriebenen Jauchepumpen üblich. Die Hölz’sche Maschinenfabrik spezialisierte sich bei steigenden Umsätzen allmählich ganz auf die Herstellung von Güllepumpen und verkaufte Pumpen in ganz Deutschland, in viele Länder Europas und sogar nach Übersee.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch neukonstruierte Beregnungspumpen und -anlagen zum Schutz gegen Frost und Dürre mit großem Erfolg in das Produktionsprogramm aufgenommen. Mit diesen Maschinen belieferte man hauptsächlich die Weinanbaugebiete des In- und Auslandes. Seit den 1960er-Jahren wurde auch die Produktion von Stalleinrichtungen zu einem Hauptzweig der Firma Hölz. Schon 1957 hatte sie die erste Schwemmentmistungsanlage mit Gitterrost-Aufstallung auf den Markt gebracht. Dieses System entwickelte sich zum gängigen Prinzip beim Bau aller neuen Ställe. Ein bedeutendes Marktfeld wurde schließlich die Produktion von Güllefass-Wagen, die zur Ausbringung der Jauche auf die Felder dienen. Die erfolgreiche Maschinenfabrik Hölz sollte ihr 100-jähriges Jubiläum nicht mehr erleben. Im Jahr 1975 hat sie ihren Betrieb eingestellt.

(Autor: Dr. Rainer Jensch, Wangen im Allgäu)