VEB Weimar-Werk

Die „Waggonwerk Weimar AG“, das Vorläuferunternehmen der VEB Weimar, entstand bereits 1898. Unter wechselnden Besitzern baute der Betrieb zunächst Eisenbahnwaggons, bis er 1933 auf Rüstungsproduktion umstellen musste.

Nach kriegsbedingter Zerstörung und Demontage übernahm die Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) das Werk in Weimar 1946. Nun wurden hier wieder Eisenbahnwaggons gebaut und instand gesetzt. Im Jahr 1952 ging das Weimar-Werk schließlich in das Eigentum des Volkes der DDR über und wurde der Hauptverwaltung Landmaschinenbau zugeordnet. Ab 1953 hieß es deshalb „VEB Mähdrescherwerk Weimar“. In der Folgezeit stellte der Betrieb allerdings auf die Herstellung von Kartoffelerntetechnik um, die Produktion von Mähdreschern übernahm das Werk des Kombinats Fortschritt Landmaschinen in Singwitz (siehe hier). Ab 1964 hieß der Betrieb in Weimar offiziell „VEB Weimar-Werk“.

1970 schloss das Weimar-Werk sich mit 20 anderen Betrieben für Land- und Nahrungsgütermaschinenbau der DDR zum Weimar-Kombinat zusammen und konzentrierte sich in der Folge auf Maschinen zur Bodenbearbeitung, Bestellung, Düngung und Pflanzenschutz, sowie Kartoffel- und Rübenernte.

Ab 1978 waren alle Landtechnik-Betriebe der DDR im Kombinat Fortschritt zusammengefasst und das Weimar-Kombinat löste sich auf. In den folgenden Jahren wurden dem Weimar-Werk mehrere kleinere Betriebe zugeordnet, sodass es Ende der 1980er-Jahre etwa 6.400 Beschäftigte hatte.

1990 Auflösung Kombinat Fortschritt, es entstehen mehrere selbstständige Betriebe, die beiden größten waren die „Kartoffelerntetechnik Weimar“ (KET) und die „Weimar-Werk Baumaschinen GmbH“, welche in Kooperation mit Orenstein & Koppel Mobilkräne, Raupenbagger, Radlader und Kipperfahrzeuge herstellte. Keiner der aus dem Weimar-Werk entstandenen Betriebe hatte Bestand. 1996 gab es zuletzt noch die Weimar-Werk GmbH, die schließlich von der HYDREMA-Gruppe übernommen wurde. Die KET wurde bald von Niewöhner übernommen, der sich mit dem Kauf allerdings finanziell übernahm und sein Unternehmen 1997 an die Netagco-Gruppe aus den Niederlanden verkaufte.

Text mit freundlicher Unterstützung von Dr. Klaus Krombholz