Zusammen mit seinen Söhnen August und Ludwig begann Heinrich Niemeyer 1888 in seiner Schmiede mit der Herstellung landwirtschaftlicher Geräte. Zu seinen ersten Erzeugnissen gehörten Pflüge, Heurechen und –wender. 1895 begann Heinrich Niemeyer mit dem Bau einer Grau- und Tempergießerei. Drei Jahre später kam die neue Pflugfabrik dazu. Ab 1897 hieß das Unternehmen Westfälische Stahl-Pflug-Fabrik H. Niemeyer Söhne. Der Firmengründer stieg als Gesellschafter aus dem Unternehmen aus und die nächste Generation Heinrich und Bernhard Niemeyer stiegen mit ein. Zu dieser Zeit wurden schon 90 Personen beschäftigt.
In den folgenden Jahren wurde das Sortiment stetig erweitert. Mitte der 1910er-Jahre hatte der Betrieb schon 250 Mitarbeiter und es wurden zunehmend Produkte exportiert.
Mit Max, Giesbert, Franz und Reinhard Niemeyer trat in den Folgejahren die nächste Generation in das Unternehmen ein. 1938 erfolgte dann die Umwandlung in eine KG (H. Niemeyer & Söhne GmbH & Co. KG). Leider wurde das Werk in den letzten Kriegsjahren durch Bombenangriffe stark zerstört, wurde aber wieder aufgebaut.
Der Betrieb wuchs stetig und die Produkte wurden in den nächsten Jahrzehnten immer weiter entwickelt. 1998 wurde der Landmaschinenbereich, der zu dieser Zeit 60 % des Umsatzes ausmachte, ausgegliedert und die Niemeyer Landmaschinen GmbH gegründet. Gleichzeitig übernahm die Firma Vogel & Noot AG aus Österreich die Mehrheit der Geschäftsanteile. Um Kosten zu sparen, verlagerte die „Vogel & Noot“ nach und nach die Fertigung von Riesenbeck in eine neu gegründete Tochtergesellschaft in Ungarn und teilte 2001 schließlich mit, dass die Fertigung in Riesenbeck geschlossen werde. Ein paar Jahre später wurde der Standort Riesenbeck geschlossen.
Anfang 2003 wurde Niemeyer von Niemeyer-Geschäftsführer und einer deutsch-niederländischen Investorengruppe gekauft und firmierte unter Niemeyer Agrartechnik GmbH. 2004 übernahm Ziegler die Grünlandsparte von Niemeyer und vertrieb alle Futtererntemaschinen unter der Marke Ziegler. Kurze Zeit später hat Ziegler die Produktion von Futtererntemaschinen eingestellt. Die Bodenbearbeitungssparte blieb davon unberührt. Das komplette Niemeyer-Pflugprogramm wird seit 2009 im Oelgeschläger-Werk in Bohmte produziert.