Gegründet 1874, begann die Firma Kleine in Salzkotten mit dem Verkauf von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten.
Im Jahre 1904 übernahm Franz Kleine, der Sohn des Unternehmensgründers, die Firma und entwickelte sie zu dem bedeutendsten Handelsunternehmen der Region. Er schaffte einen leistungsfähigen Kundendienst und baute ein Filialnetz auf, mit Niederlassungen in Warburg, Hamm, Soest, Meschede sowie in Brakel.
In früheren Jahren wurden auch schon Geräte wie Walzen, Eggen und Häckselmaschinen produziert. Im Jahr 1947/48 entstand dann die eigene Fabrik. Die Leitung übernahm Ernst Kleine, der Vertreter der Familie in dritter Generation. Begonnen wurde mit Vielfachgeräten, aber mit der Zeit konzentrierte man sich auf Zuckerrüben. Es wurden mechanische Einzelkornsägeräte und Zuckerrübenerntemaschinen gebaut.
Ferner hatte die Firma Kleine den Generalvertrieb von sehr bedeutenden Firmen wie der Lanz AG übernommen. Nachdem der Vertrag nach der Übernahme Lanz durch John Deere 1953 ausgelaufen war, wurden vorwiegend Ford Traktoren, aber auch Unimog, Eicher, Fahr, Schlüter, Fendt, Porsche-Diesel und Fiat verkauft. Der Handel stand allerdings unter keinem guten Stern. Ford machte mit dem Desaster um das Select-o-Speed Getriebe von sich reden und Eicher, Fahr und Porsche-Diesel stellten die Produktion ein. Die Umsätze des großen Einzelhändlers gingen zurück. Nach und nach wurden die Filialen verkauft. Auch die Entwicklung der Fabrik verlief leider nicht wie erwartet. Es gelang dem Unternehmen nicht, die Rübenerntetechnik den modernen Erfordernissen anzupassen. Zwar war das von Prof. Knolle entwickelte „innenbefüllte Säsystem“ bei dem Sägerät „Unicorn“ dank seiner enormen Präzision sehr erfolgreich, jedoch war das Unternehmen angesichts der ständig wechselnden Führungskräfte nicht mehr profitabel. Der letzte Vertreter der Familie Kleine war Herr Franz-Hermann Kleine, der 1973 in das Unternehmen eintrat und es 1989 wieder verließ.
Nach der politischen Wende in Deutschland übernahm die Firma Kleine 50 % der Firma BBG in Leipzig, mit der Hoffnung einen Marktzugang in Osteuropa zu bekommen. Dies gelang leider nicht wie gewünscht und das Unternehmen wurde daraufhin an mehrere Nachfolger veräußert. Aber auch dieser Vorgang war kein dauerhafter Erfolg. Somit erfolgte 2011 das Insolvenzverfahren. Schließlich wurde der Rest des ehemals bekannten Unternehmens Kleine von dem Landmaschinenhersteller Grimme GmbH & Co. KG übernommen, die dort im Jahr 2013 noch 30 Mitarbeiter beschäftigten.