Fahrzeugfabrik Eisenach, Dixi-Werke

Alles begann damit, dass die preußische Militärverwaltung 1.000 Militärfahrzeuge benötigte und damit den Heereslieferanten und Unternehmer Heinrich Ehrhardt beauftragte.

Weil seine schon bestehenden Werke keine Produktionskapazitäten mehr hatten, entschied er, ein weiteres Werk zu bauen. Die Fahrzeugfabrik Eisenach wurde als Aktiengesellschaft gegründet. Ehrhardt erwarb in Eisenach ein Wiesengrundstück und begann das Werk aufzubauen.

Ab 1897 wurden dort zuerst Fahrräder gebaut, ab 1898 dann auch Automobile. Der Unternehmer Heinrich Ehrhardt hatte für die Produktion eine Lizenz vom französischen Autohersteller "Decauville" erworben. Das erste Auto wurde Wartburg-Motorwagen genannt. Bis 1900 waren 150 Wartburg-Motorwagen produziert und verkauft. 

1903 trat Gustav Ehrhardt nach finanziellen Verlusten und Meinungsverschiedenheiten mit den Hauptaktionären von der Firmenleitung zurück; 1904 folgte ihm sein Vater, der die Rechte an der Decauville-Lizenz mitnahm.

1904 gab die Fahrzeugfabrik Eisenach den Markennamen Wartburg auf. Die Produkte erhielten den neuen Markennamen Dixi, der aus dem Lateinischen stammt und „Ich habe gesprochen“ bedeutet. 

In Eisenach entstanden, zunächst als Lizenzbauten, Kleinautos und später in eigener Regie Dixi-Personenwagen. Neben verschiedenen PKW-Ausführungen hatte die Fahrzeugfabrik Eisenach AG Motorräder, Kleinomnibusse, Feuerwehrwagen und Elektrodroschken im Angebot.

Der Erste Weltkrieg veränderte das Produktionsprofil; nun wurden Heeresgerät und Lastwagen gefertigt. Nach dem Krieg nahm das Werk die Produktion der Dixi-Vorkriegsmodelle wieder auf. Als neues Firmenzeichen schmückte von nun an ein Zentaur die Kühler sämtlicher Dixi-Fahrzeuge.

Die Fusion der Dixi-Werke mit der Gothaer Waggonfabrik fand am 31. Mai 1921 statt. Das Werk firmierte fortan unter dem Namen "Fahrzeugfabrik Eisenach, Zweigniederlassung der Gothaer Waggonfabrik AG. Diese Fusion war eine strategische Entscheidung, um die wirtschaftlichen Herausforderungen der Nachkriegszeit besser zu bewältigen. Das vereinte Unternehmen setzte auf große Werbewirksamkeit, unter anderem bei Rennveranstaltungen und Zuverlässigkeitsfahrten.

Trotz der Fusion verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage des Gesamtunternehmens aufgrund fehlender Reichsbahnaufträge im Stammwerk Gotha. Dies führte dazu, dass die Dixi-Werke nach neuen Möglichkeiten suchten und schließlich die Lizenzproduktion des englischen Kleinwagens Austin Seven begannen. 1927 wird die Produktion auf Großserienfertigung nach amerikanischem Vorbild umgestellt. Der Anlauf des Kleinwagens DIXI 3/15 PS DA 1 kommt aber zu spät, um das Werk finanziell zu retten. Man beschließt, sich von der Gothaer Waggonfabrik zu trennen und nach einem zahlungskräftigen Interessenten für das Werk in Eisenach zu suchen.

BMW, bis dahin noch Motorrad- und Flugmotorenhersteller, wollte Ende der 1920er-Jahre in den Fahrzeugbau einsteigen und suchte daher nach einem aussichtsreichen Standort. Die Fahrzeugfabrik Eisenach bot hierzu beste Bedingungen.

Auf Anraten des BMW Großaktionärs Castiglioni kaufte die BMW AG München 1928 die Eisenacher DIXI Werke. Mit diesem Kauf gingen gleichzeitig alle Patente und Schutzrechte auf die BMW AG über. Eisenach wurde nun eine Zweigniederlassung des Münchener Stammwerkes. Die Marke Dixi wurde bis 1932 weiter genutzt, bevor sie vollständig in BMW integriert wurde.