Das Mähdrescherwerk Bischofswerda/Singwitz ist 1984 durch den Zusammenschluss der beiden Fortschritt-Betriebe Erntemaschinen Bischofswerda und Erntemaschinen Singwitz entstanden. Beide Betriebe gehörten 1951 zu den Mitbegründern des Kombinates Fortschritt Landmaschinen.
Ursprung des Betriebes in Singwitz war die Firma Herrmann Raussendorf, die nach dem Krieg enteignet wurde und 1948 als Volkseigener Betrieb „Kombinus“-Dreschmaschinenbau die Produktion der traditionsreichen Erzeugnisse wieder aufnahm.
In Bischofswerda war es die Firma Knauthe, die in den 1930er-Jahren mit der Produktion einfacher Landmaschinen begonnen hatte. Nach dem Krieg war daraus der Volkseigene Betrieb Landmaschinenfabrik Bischofswerda entstanden.
Beide Betriebe wurden in den 1950er- und 1960er-Jahren im Rahmen des Kombinates Fortschritt erweitert und profiliert. Als man Ende der 1950er-Jahre die Mähdrescherfertigung von Weimar nach Singwitz verlagerte, begann der Ausbau dieses Betriebes zum Mähdrescherwerk. In Bischofswerda wurden zunächst Strohpressen und Heuwerbemaschinen produziert. Ab Ende der 1960er-Jahre wurde der Betrieb Bischofswerda auf die Produktion von Großbaugruppen für die Finalproduktion in Neustadt und Singwitz ausgerichtet. Ab Anfang der 1980er-Jahre lief auch in Bischofswerda eine Finalproduktion von Mähdreschern.
Im Rahmen des Kombinates Fortschritt hatten beide Betriebe bis zu Beginn der 1980er-Jahre den Status von Produktionsbereichen. Erst 1982 erfolgte die Ausstattung mit den für einen selbständigen Kombinatsbetrieb notwendigen Funktionen. Wenig später erfolgte der Zusammenschluss zum Mähdrescherwerk Bischofswerda/Singwitz.
Dieser Betrieb hatte Ende der 1980er-Jahre etwa 6.900 Beschäftigte. Davon waren etwa 3.300 im Werk Bischofswerda und etwa 2.300 im Werk Singwitz tätig. Dazu kamen Betriebsteile in Neukirch, Bautzen und Freiberg mit insgesamt etwa 1.300 Beschäftigten.
1990 kam das Unternehmen als Mähdrescherwerke AG in Treuhandverwaltung. Im Ergebnis mehrerer Privatisierungsversuche entstand schließlich 1995 in Singwitz die MDW Mähdrescherwerke GmbH, die die Entwicklung und Produktion von Mähdreschern fortsetzte. 1997 übernahm CASE IH die Rechte an diesen Erzeugnissen und führte die weitere Entwicklung und ab 1999 auch die Produktion der Mähdrescher in der CASE Harvesting Systems GmbH in Neustadt/Sachsen (ehemals Fortschritt Erntemaschinen GmbH) durch. Die Mähdrescherwerke GmbH setzte ihre Aktivitäten bei der Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Mähdreschern in Verbindung mit der 2004 gegründeten Hege Erntemaschinen Singwitz GmbH fort.
Mit freundlicher Unterstützung von Dr. Klaus Krombholz