Seit der Firmengründung durch Franz Pöttinger im Jahr 1871 hat sich das Familienunternehmen zu einem der führenden Landtechnikhersteller Europas entwickelt. Das Unternehmen wurde von 1991 bis 2016 in vierter Generation von Heinz Pöttinger und Klaus Pöttinger geleitet. Klaus Pöttinger zog sich im Jahr 2016 aus der operativen Geschäftsführung zurück. Heinz Pöttinger wechselte Anfang 2018 in den Aufsichtsrat des Unternehmens.
In der Gründerzeit des Unternehmens erleichterte die Futterschneidemaschine die Arbeit in der Landwirtschaft. Danach folgten eine Reihe von neuen Geräten wie Mühlen, Pressen, Häcksler, Heuauflader und Mähmaschinen. In den 1960er-Jahren wurde im Rahmen einer Großserienproduktion die Pöttinger Heuraupe, ein Meilenstein in der Hangmechanisierung, hergestellt. 1963 kam der Ladewagen hinzu. Pöttinger wurde zum größten Ladewagenhersteller. Die Bayerische Pflugfabrik im oberbayerischen Landsberg am Lech wurde 1975 übernommen. Diese war kurz vor ihrer Insolvenz. Weitere Zweigwerke bestehen in Bernburg/Deutschland (Sätechnik) und in Vodnany/Tschechien (Bodenbearbeitung). Zur Jahrtausendwende vervollständigten Futtererntemaschinen, Aufsattelpflüge, Wickelmaschinen und Rundballenpressen das Sortiment.
Seit August 2021 bietet Pöttinger nun auch Geräte zur mechanischen Unkrautbekämpfung an. Dazu hat Pöttinger die Geräte des ebenfalls österreichischen Unternehmens CFS Cross Farm Solution in sein Programm aufgenommen. CFS hat sich mit seinen Geräten auf Wein-, Obst- und Sonderkulturen sowie Grünland- und Ackerbau spezialisiert. Die Gründer von CFS, Andreas Egelwolf und Leopold Rupp, sowie weitere Mitarbeiter kümmern sich im neu konzipierten Kompetenzzentrum für Kulturpflege am Standort Stoitzendorf um die Weiterentwicklung und Produktion diverser Produkte. Die hohe Akzeptanz der Maschinen am Markt und der dadurch stark gestiegene Absatz machten eine Investition in den Ausbau notwendig. Neben einer zusätzlichen Fläche von 1.750 m² für Montage wurden 600 m² für Büros und Sozialräume errichtet.
Pöttinger erweitert Ende 2022 durch die Übernahme des italienischen Herstellers MaterMacc sein Produktportfolio für den modernen Ackerbau. Das bestehende Sortiment von Sämaschinen wird dadurch mit Einzelkornsätechnik ergänzt.