1872 gründete Andreas Eisenlauer eine Reparaturwerkstatt für Landmaschinen mit angebundenem Maschinenhandel. Anfang des 19. Jahrhunderts begann er dort mit der später so erfolgreichen Produktion von Dreschmaschinen.1907 übernahm Karl Mengele das Unternehmen. In den folgenden Jahren spezialisierte sich die Firma auf die Herstellung und Reparatur von Landmaschinen wie beispielsweise von Schrotmühlen und Rübenschneidern. Während der 1930er-Jahre stieg das Unternehmen dann zu einem der größten Dreschmaschinenhersteller in Deutschland auf, mit einem Umsatz von über einer Million Reichsmark.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Firma erfolgreich, ab 1947 stellte Mengele zusätzlich Werkzeugmaschinen her, die den Umsatz 1950 auf über 5 Millionen D-Mark ansteigen ließen. Die Belegschaft wuchs mit dem steigenden Umsatz auf fast 2.000 Mitarbeiter an. 1958 wurde der Miststreuer Doppel-Trumpf vorgestellt, der das erfolgreichste Produkt der Firma wurde, im Vorstellungsjahr zur Verdoppelung des Umsatzes führte und zur Marktführerschaft aufstieg. Bis 1963 wurden 50.000 Stück Doppel-Trumpf ausgeliefert. Zu der Zeit wurde die Produktpalette erneut um Ladewagen erweitert, auch hier gehörte das Unternehmen bald zu den weltweit führenden Herstellern und ließ in insgesamt vier Fabriken produzieren. Ende der 1960er-Jahre kamen noch Mengele-Maishäcksler zum Angebot hinzu, die auch sehr erfolgreich wurden. 200.000 Ladewagen und Stalldungstreuer konnten bis 1976 ausgeliefert werden.
Ende der 1980er-Jahre führten Preisverfall und fehlende Nachfrage dazu, dass das letzte Mengele Familienmitglied die Firma 1991 zunächst an die Firmengruppe Bidell verkaufte. 2003 übernahm die Bohnacker AG die Anteile aus der Insolvenz und führte das Unternehmen unter dem Namen Mengele Agrartechnik fort. Im Mai 2009 vereinbarte die Firma Mengele mit dem niederländischen Landmaschinenhersteller Lely eine Partnerschaft. Im Zuge dieser Partnerschaft erhielt Lely eine Beteiligung an Mengele sowie das exklusive Vertriebsrecht für alle Mengele-Produkte. Im Mai 2010 übernahm Lely schließlich alle Anteile an Mengele.
Am 11. November 2011 wurde nach knapp 140 Jahren das Ende des Landmaschinenherstellers Mengele unter dem alten Namen besiegelt. Der Produktionsstandort sowie das Produktportfolio werden seitdem unter dem Namen Lely Agrartechnik GmbH weitergeführt bzw. vermarktet.