Die Schlesische Feuerwehrgeräte- und Maschinenfabrik Gebr. Kieslich in Patschkau zählt in ihrer Blütezeit zu den renommierten großen deutschen Feuerwehrgeräteherstellern. Die oberschlesische Kleinstadt Patschkau heißt heute Paczków und liegt in Polen an der Grenze zu Tschechien. Seit dem Gründungsjahr 1868 war hier im Laufe eines halben Jahrhunderts aus einer kleinen Schmiede der größte Hersteller von Feuerspritzen, Feuerwehrleitern, Luxus- und Gebrauchtwagen sowie landwirtschaftlicher Maschinen entstanden. Im Jahr 1923 zählt die Firma bereits über 450 Arbeiter.
Der Firmengründer Josef Kieslich, ein gelernter Schlosser, hat das angesehene Unternehmen im Jahr 1911 seinem einzigen Sohn Karl übergeben, nachdem er einen Schlaganfall erlitten hat.
Während des Ersten Weltkrieges sicherten fast ausschließlich diverse Heereslieferungen die Auslastung des Betriebes. Danach folgen schwere Jahre, da durch den Versailler Vertrag Oberschlesien, Posen und Westpreußen an Polen abgetreten wurde und für die Firma damit der gesamte traditionelle Markt unwiederbringlich verloren ging.
Die Firma schaffte es dennoch, die Inflation zu überleben. Jedoch konnte das private Vermögen und Mitgift die Liquidität der Firma nicht sicherstellen, sodass das Werk im Sommer 1929 schließen musste und Hunderte Arbeiter arbeitslos wurden. Der Zweite Weltkrieg setzt der Familie stark zu, da die Frau von Karl Kieslich jüdischer Abstammung war. Nur Walter und Werner Kieslich, die Söhne von Karl, überleben den Krieg.