Die relativ kurze Geschichte des Kaliwerks Benthe und der späteren Saline Benthe ist beispielhaft für die wirtschaftlichen und technischen Turbulenzen des Kalibergbaus im Raum Hannover zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit dem Erwerb von Abbauberechtigungen für Kalisalz war viel Geld zu verdienen und auch wieder zu verlieren. Deshalb wechselten oft die Investoren und die Gesellschaftsformen der Bergbaufirmen. So wurde aus der am 25. Oktober 1895 gegründeten Kalibohrgesellschaft Benthe im Februar 1897 erst die bergrechtliche Gewerkschaft Wallmont und dann 1901 die Kaliwerke Benthe AG. Nach einem Laugeneinbruch 1902 musste der Kaliabbau unter großem Verlust stillgelegt werden. Aus dem ursprünglichen Kaliwerk wurde so eine Saline, in der Steinsalz durch Aussolung und das anschließende Versieden der Salzsole gewonnen wurde. Nach anfänglichen Erfolgen kämpfte man trotz immer wieder ermäßigter Preise mit großen Absatzschwierigkeiten. Nach 12 Jahren wechselvoller Geschichte stellte man im Mai 1911 den Betrieb der Saline ein. In dieser Zeit wurden wahrscheinlich landwirtschaftliche Geräte wie Kultivatoren hergestellt, um sich anderweitig aufzustellen. 1913 unternahm die Kaliwerke Benthe AG nochmals einen Versuch, mit einem Schacht an die Lagerstätte zu gelangen. Der Erste Weltkrieg verhinderte jedoch die Ausführung des Planes. Während des Ersten Weltkrieges wurden die Gebäude der Saline zur Befüllung von Granaten genutzt.
1920 übernahmen die Alkaliwerke Ronnenberg AG, aus der 1923 die Kali-Chemie AG hervorging, ein Viertel der Aktien der Kaliwerke Benthe AG. Die Saline wurde jetzt endgültig stillgelegt und die Gebäude abgebrochen. 1926 wurde die Gesellschaft aufgelöst.