Dr.-Ing. Hans Sack, Sohn von Paul Sack (2. Generation), leitete zusammen mit seinem Bruder Otto die Firma Rudolph Sack. Aus einer alten Landmaschinen-Pionierfamilie entstammend, hat er durch sein persönliches Wirken als Erfinder, Forscher, Konstrukteur, Betriebsmann und Unternehmer großen Einfluss auf die Entwicklung der 1863 gegründeten Firma Rud. Sack nehmen können.
1939 schied Hans Sack als technischer Leiiter aus der Firma Rud. Sack aus. Die finanzielle Beteiligung blieb aber bestehen. Er gründete außerhalb des Hauptbetriebs der Firma Rud. Sack ein kleines Unternehmen: "Dr.-Ing. Hans Sack, Sonderbau von Landmaschinen". Hier verwirklichte er die Idee des Teller-Düngerstreuers des dänischen Bauern Villermoe - mit dem Namen "Vilmo", konzentrierte sich auf die Produktion des von ihm entwickelten berühmten Vorratsroders "Schatzgräber" und der gleichnamigen Vollerntemaschine für Kartoffeln.
Der Zweite Weltkrieg und die Einziehung zur Wehrmacht unterbrachen den Aufbau des Werkes, in dem er nach dem Krieg nur noch eine kurze Weile als privater Unternehmer weiter arbeiten konnte. 1948 wurde der Betrieb geschlossen. Hans Sack wurde verhaftet wegen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" (Beschäftigung von Zwangsarbeitern) und "Wirtschaftsverbrechen" (Tauschgeschäfte am Staatshandel vorbei) und verurteilt, mit anschließendem Berufsverbot.
1950 erfolgt die Überführung des Leipziger Betriebes in Volkseigentum und die Zuordnung zum Stammwerk Leipziger Bodenbearbeitungsgeräte VEB als Werk 3.
Hans Sack floh 1951 mit seiner Familie nach Westdeutschland. Von 1951 bis 1954 war Hans Sack bei der Landmaschinenfabrik Essen und danach bei der Hanomag (Hannoversche Maschinenbau AG) tätig, bevor er als Professor für Landtechnik an die TH Aachen berufen wurde, wo er ein entsprechendes Institut aufbaute. 1958 erfolgte die Ernennung zum Ehrendoktoringenieur der Technischen Hochschule München.
1992 wurde das nach dem Krieg ausgesprochene Urteil aufgehoben und Hans Sack vollständig rehabilitiert.