Carl Wolf war ein traditionsreiches Familienunternehmen, das 1862 in Roßwein in Sachsen als Schmiedebetreib gegründet wurde. Recht bald entwickelte sich die Achsenfabrikation der Firma Carl Wolf für die Fahrzeugindustrie. Ab 1919 bestand in Jauer (Schlesien) der Zweitbetrieb „Carl Wolf K.G.“. Es wurden u. a. Kartoffel-Erntemaschinen und unter dem Namen „Olympier“ Vorratsroder hergestellt. In beiden Betrieben waren bis Ende des Zweiten Weltkrieges je rund tausend Arbeitnehmer beschäftigt.
Carl Wolf hatte 3 Töchter. Die Jüngste von ihnen hatte Dr. Ing. Otto Weidtmann geheiratet, der das Unternehmen 1936 übernahm. Während der Kriegsjahre wurden weiter Landmaschinen produziert, 1946 aber kam es zur totalen Enteignung. In Roßwein i. Sa. waren die politischen Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg Ursache der im ostzonalen Bereich praktizierten Enteignungen. Schlesien und damit der Betrieb in Jauer ging mit der Besetzung nach dem Zweiten Weltkrieg an Polen. Die Familie wagte einen Neuanfang in Hennef an der Sieg. Unter dem geänderten Namen „Westdeutsche Carl Wolf GmbH“ stellten sie anfangs wieder den bekannten Kartoffelroder „Olympier“ her. Später wurde das Programm um Heumaschinen und Kipp-Anhänger erweitert. Unter der Leitung von dem Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. Patentanwalt Rainer Weidtmann, der 1965 das Unternehmen übernahm, wuchs die Firma zum drittgrößten Hersteller von Kippern in Deutschland.
Ab 2003 wurde der Absatz weniger und die Produktion wurde 2006 endgültig eingestellt. Heute existiert die Westdeutsche Carl Wolf GmbH nur noch auf dem Papier.
Chronik mit freundlicher Unterstützung von Dipl.-Wirtsch.-Ing. Patentanwalt Rainer Weidtmann erstellt.