VEB Petkus

Die Anfänge dieser Firma gehen auf das Jahr 1852 zurück, als Christian Friedrich Röber im Alter von 21 Jahren eine Werkstatt für landwirtschaftliche Geräte eröffnete und Wagen und Pflüge herstellte. 1883 übergab er den Betrieb an seine beiden Söhne Rudolf und Carl. Spezialmaschinenbau Gebrüder Röber spezialisierte sich wie kaum ein anderer in der Branche auf die serienmäßige Fertigung von Reinigungs- und Sortiermaschinen. Durch zahlreiche internationale Auszeichnungen und Patente sowie durch moderne Fertigungsprozesse machten sich die Gebrüder Röber einen Namen. Röber war Wegbereiter der Saatguttechnologie, als von Saatguttechnologie noch nicht gesprochen wurde.

Unter Namen wie „Ideal“, „Triumph“ und „Hohenheimer-Saatreiniger“ stellten sie viele Tausend Maschinen her, die der Volksmund „Windfegen“ oder „Wannemühlen“ nannte. Diese Geräte wurden kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert. Als von holzbauweise auf Stahl umgestellt wurde, produzierte Röber die erste „Petkus-Stahl“ – und ließ sich den Namen patentrechtlich schützen. Das Unternehmen blieb bis Kriegsende in Familienbesitz und wuchs beständig.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Teile des Werkes beschlagnahmt, abgebaut und nach Russland transportiert. Die Firma wurde dem volkseigenen Betrieb (VEB) „LBH Landmaschinenfabrik Wutha" unterstellt, später in “VEB PETKUS Landmaschinenwerk Wutha/Thüringen“ umbenannt. Zu DDR-Zeiten hat sich das Stammwerk Petkus in Wutha zu einem Großbetrieb mit ca. 2.800 Mitarbeitern entwickelt. 1972 wurde Petkus in das „Kombinat Fortschritt“ integriert. Hauptabnehmer der Erzeugnisse war das sozialistische Wirtschaftsgebiet, vor allem die damalige Sowjetunion, in welche komplette Reinigungsanlagen mit sogenannten Ganzzügen geliefert wurden.

Nach der Wende wurde das Unternehmen privatisiert. Die Unternehmer Mark Scholze und Luca Celeghini entscheiden sich, die Tradition von Petkus in Wutha-Farnroda fortzusetzen. Heute ist die „PETKUS Group“ ein weltweit tätiges Unternehmen mit über 350 Mitarbeitern in 23 Vertriebs-, Service- und Engineering Zentren und gehört zu den weltweit erfolgreichsten Unternehmen in der Saatgut- und Getreidetechnologie-Branche.

 

Text mit freundlicher Unterstützung von Dr. Klaus Krombholz