Ursprung des Unternehmens war die von Carl Grieben im Jahr 1861 gegründete Mechaniker Werkstatt. Er produzierte Brücken-, Vieh- und Tafelwagen und ab Mitte der 1860er-Jahre kamen Häckselmaschinen dazu. Franz Richter wurde erst 1870 Teilhaber und 1874 alleiniger Geschäftsführer. Er begann mit der Fertigung von Dreschmaschinen und Göpel und Mitte der 1870er-Jahre auch durch Bodenbearbeitungstechnik, Hackfruchterntemaschinen und Kartoffelsortierer. 1875 firmierte er das Unternehmen um in „Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen Franz Richter“. Zeitweise hatte das Unternehmen bis zu 600 Beschäftigte. Mit dem innovativen und breit aufgestellten Produktprogramm entwickelte sich die Firma zu einem bedeutenden Landmaschinenhersteller mit Exporten nach Frankreich, Russland, Rumänien, Belgien, Schweden und Norwegen. Die Söhne von Franz Richter, Georg und Alfred Richter übernahmen die Geschäftsführung im Jahr 1900, wandelten das Unternehmen in eine KG um und erweiterten stetig das Produktprogramm. 1926 gab es wieder eine Änderung in der Geschäftsführung. Hans Richter, der Sohn von Georg, und Rudolf Thieme, der Schwiegersohn von Alfred, wurden Teilhaber.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam es zu einer weitestgehenden Demontage der Fabrikanlagen durch die Besatzungsmacht. 1946 wurde die Familie enteignet und das Unternehmen wurde in Volkseigentum überführt. Ab 1947 wurden wieder Landmaschinen produziert und 1948 erhielt die Firma den Namen „VEB Rotes Banner“. Mit rund 400 Beschäftigten war das Unternehmen ein Bestandteil des Industriezweigs Landmaschinenbau.