Die Firma Podeus war ein traditionsreiches Unternehmen, das von 1870 bis 1932 und über drei Generationen in Familienbesitz war. Bereits 1870 gründete Paul Heinrich Podeus in Wismar seine erste Firma, eine Kohlen- und Holzhandlung sowie Eisengießerei. 1879 folgte der Maschinenbau, 1883 eine Dampfschifferei und nur ein Jahr später ein Säge- und Hobelwerk. 1894 eröffnete er eine Waggonfabrik.
Im Jahre 1902 errichtete Podeus' Sohn Paul einen Nutzfahrzeugbau. Der Ingenieur Josef Vollmer hatte die Pläne für einen Lastwagen entwickelt und 1905 begann der Serienbau. Zur Komplettierung der Lkw Fahrgestelle richtete Podeus eine eigene Karosseriebauwerkstatt ein, dort fertigte er neben Gestelle auch Bootsmotoren und Motorpflüge.
Im Jahre 1910 brachte Podeus zwei Lkw Typen - ein 3- und ein 5-Tonnen-Subventionswagen - heraus. Zwei Jahre später erweiterte der Betrieb sich um eine eigene Last- und Personenkraftwagenfabrik. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde die Pkw Produktion allerdings wieder eingestellt.
Im Jahre 1912 wurde die Fabrik umfangreich erweitert und in Automobilfabrik Paul Heinrich Podeus umbenannt. Die Marke Podeus war durch die nördliche Lage fast nur im Norden bekannt.
Nach dem Ersten Weltkrieg stellte Podeus auch den Lkw-Bau ein und die Firma konzentrierte sich auf Kettenfahrzeuge, die unter dem eingetragenen Markennamen „Raupenschlepper“ bekannt wurden. 1922 firmierte das Unternehmen in die Maschinenfabrik Podeus Aktiengesellschaft um. Kurze Zeit später schloss der Betrieb seine Tore.