Die ersten Versuche mit Landmaschinen unternahmen die beiden Unternehmensgründer Albert und Josef Eicher im Jahr 1934. Sie bauten einen alten Opel zu einem „Mähauto“ um. 1941 gründeten die Brüder in ihrem Heimatort Forstern die Handelsgesellschaft „Gebrüder Eicher Traktorenbau“. Die erste Eicher-Traktorenfabrik entstand kurze Zeit später ebenfalls in Forstern. Während des Zweiten Weltkrieges wird Eicher als Rüstungsbetrieb verpflichtet. Dafür wurde der Bau von Holzgas-Schleppern mit Einheitsgeneratoren aufgenommen. Der 1.000 Schlepper verlässt das Werk in Forstern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte das Unternehmen Eicher seinen Aufstieg. Zunächst fertigte die Firma Traktoren mit 20 bis 30 PS. Im Jahr 1948 jedoch baute Eicher den ersten Dieselschlepper mit einem luftgekühlten Motor – damals eine Weltneuheit. Zwei weitere Eicher-Werke wurden daraufhin gebaut, eines in Forstern und eines in Dingolfing. Bis zum Jahr 1953 wurden etwa 20.000 Schlepper verkauft. 1959 produzierte Eicher in einem Gemeinschaftsprojekt den ersten indischen Traktor. Die „Raubtier“-Reihe u. a. mit den Bezeichnungen Puma, Tiger, Panther, Leopard, Königstiger, Mammut und Büffel entstand. Bis 1986 wurden etwa 120.000 Eicher-Traktoren produziert.
Anfang der 1970er-Jahre geriet die Produktion der Schlepper ins Stocken. Die Zahnradfabrik Augsburg stellte die Triebwerksbaureihe A 200 ein und somit fehlte Eicher der Hauptlieferant für Schleppertriebwerke. Nach langem Hin und Her fand man schließlich in Massey Ferguson (MF) einen Partner, der die dementsprechenden Triebwerke liefern konnte. Im Gegenzug wollte MF Schmalspurschlepper und Sechszylinderschlepper im MF-Gewand herstellen lassen. Somit war der Bund zwischen MF und Eicher bereits 1970 geschlossen. Die bisherige Gebr. Eicher Traktorenbau oHG wurde in eine GmbH umgewandelt, an der Massey Ferguson mit 30 % beteiligt war. Da MF aber immer mehr Mittel für Eicher zur Verfügung stellte, wuchs der Anteil an Eicher stetig an, bis im Jahr 1973 99,7 % von Eicher Massey Ferguson gehörten.
Anfang der 1980er-Jahre waren die Verkaufszahlen bei Eicher soweit zurückgegangen, dass Massey Ferguson sich entschloss, sich von Eicher zu trennen und die Produktion stillzulegen. Das lag mit daran, dass der weltweite Vertrieb nicht zustande kam. Zudem geriet MF selbst in Bedrängnis und konnte es sich nicht mehr leisten, Eicher über Wasser zu halten.
Dass Eicher nicht stillgelegt wurde, kam daher, dass sich Vikram Lal, der Eigentümer des Tochterunternehmens Eicher Goodearth India, entschloss, der "Mutterfirma" unter die Arme zu greifen. Er übernahm 1982 mindestens 91,5 % des Unternehmens "Eicher Traktoren- und Landmaschinenwerk GmbH" und pachtete von Massey Ferguson die Anlagen in Landau.
Ab 1991 war der Untergang des Baus von Eicher-Traktoren nicht mehr aufzuhalten. Nachdem bereits 1991 die Produktion von Standardschleppern in Landau eingestellt wurde, wurden die Aufträge für den Bau von Motoren für die Schmalspurschlepper zu MFT (Motoren und Fahrzeugtechnik GmbH) nach Cunewalde weitergegeben. 1991 wurde der 162.000. Eicher-Schlepper zugelassen.
1992 mussten bereits einige Fertigungseinrichtungen verkauft werden. Die Eicher GmbH meldete Insolvenz an und die Eicher Landmaschinen Vertriebs GmbH wurde gegründet. Bis 1998 wurden dann noch die Eicher Schmalspurtraktoren bei der Motoren- und Fahrzeugtechnik GmbH in Cunewalde gebaut. Danach wurde die Produktion von Eicher-Schleppern in Deutschland eingestellt.
Bis heute werden in Indien von der „Eicher Goodearth Ltd.“ Traktoren, Lkw und Motorräder gefertigt. Mit dem früheren deutschen Unternehmen hat das indische Unternehmen aber nur noch den Namen gemein.