Die Gründung des Waggonbau Ammendorf geht auf das Jahr 1823 zurück. Die damalige Firma Gottfried Lindner AG begann mit dem Bau von Pferdekutschen, bevor sie sich 1871 mit dem Schienenfahrzeugbau beschäftigte. 1931 begann Lindnder im größeren Stil landwirtschaftliche Maschinen herzustellen und übernahm das bekannte Unternehmen Zimmermann aus Halle, die einen ausgezeichneten Ruf auf dem Sektor der Sätechnik hatte. Bis 1940 wurden Personen-, Salon- und Güterwagen sowie Straßenbahnen und Lastwagenanhänger gebaut. Die Herstellung der Landmaschinen wurde nach 1945 eingestellt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Werk als Sowjetische Aktiengesellschaft genutzt und spezialisierte sich auf die Fertigung von Weitstreckenpersonenwagen für die Sowjetunion. Seit 1952 hieß das Werk VEB Waggonbau Ammendorf. Das Unternehmen entwickelte sich mit 4.900 Beschäftigten zum größten Betrieb des damaligen DDR-Schienenfahrzeugbaus.
Mit der Inbetriebnahme eines neuen Fertigungskomplexes 1992 wurde der Waggonbau Ammendorf zum modernsten und größten Waggonbauwerk Europas. Nach weiterer umfassender Restrukturierung Mitte der 1990er-Jahre wurde das Werk zu einer hoch produktiven Fertigungsstätte, die flexibel Fahrzeuge jeglicher Art baute.
Nach Übernahme des Werkes durch das Unternehmen "Bombardier" erfolgte nach einem mehrjährigen Konzentrationsprozess die Schließung des Standortes Ammendorf am 31. Dezember 2005.