Petermann-Werke

Die 1922 gegründete Petermann-Werke A.-G. Warendorf i. W. entstand aus der von Johann, Laurenz und Heinrich Petermann 1883 gegründeten offenen Handelsgesellschaft Joh. Petermann & Comp., deren Geschäftsgegenstand die Fabrikation von Dreschmaschinen und Lokomobilen war.

Die Produktionspalette wurde 1932 auf fahrbare Dampfkessel, dampfgetriebene Dreschmaschinen, Dreschkästen und andere landwirtschaftliche Maschinen ausgeweitet.

Das Unternehmen hatte im Jahr 1895 u. a. Filialen in Freckenhorst eröffnet und später in Köln. Anfang des 20. Jahrhunderts bezeichnete sich das Unternehmen als Lokomobil-Fabrik. In der Weltwirtschaftskrise um 1925 geriet Petermann in wirtschaftliche Probleme und wurde 1928 von der Carl Geringhoff GmbH aus Ahlen übernommen, der Markenname bestand jedoch weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg starteten die Petermann-Werke mit der Herstellung von Dreschmaschinen.

Von Nutzen dürfte die zeitweise Betriebsführung durch den Ingenieur und späteren Agrarwissenschaftler sowie Erfinder Georg Segler (1906–1978) sowie eine erneute Anstellung von 1945 bis 1947 gewesen sein.

Erzeugnisse des Unternehmens sind nur vereinzelt bis heute erhalten. So zum Beispiel eine Dampfmaschine im „Aktivmuseum für historische Landtechnik“ in der Warendorfer Bauerschaft Vohren (Baujahr 1901), eine um 1910 gebaute Lokomobile im Museumsdorf Cloppenburg – Niedersächsisches Freilichtmuseum, eine Dreschmaschine im Volkskundlichen Museum Mölln Hof in Tornesch-Esingen (Kreis Pinneberg/Schleswig-Holstein) oder beim Dreschclub Adorf (Hessen).

Als die klassischen Dreschmaschinen nicht mehr verkauft werden konnten, konzentrierte sich die Firma Petermann auf den Bau von Stalldungstreuern. Als auch diese nicht mehr gewinnbringend hergestellt werden konnten, probierte Petermann die Entwicklung von Zuckerrüben-Erntemaschinen. Dabei hat sich das Unternehmen finanziell verausgabt und der Betrieb musste Anfang der 1970er-Jahre seine Produktion ganz einstellen.