Ursprung des Unternehmens war die 1872 gegründete Maschinenfabrik Barth, die 1890 von der Pommerschen Eisengießerei Stralsund übernommen wurde und ab 1925 nur noch eine Filiale dieses Stralsunder Stammwerkes war. Neben der Gießerei waren Landmaschinen bereits in den 1880er-Jahren ein Schwerpunkt des Barther Unternehmens. Dazu gehörte auch die Erfindung des Schlör’schen Kunstdüngerstreuers von 1884. Düngerstreuer und Drillmaschinen waren auch die Haupterzeugnisse auf dem Gebiet der Landtechnik bis zum Zweiten Weltkrieg.
1945 wurde der Betrieb unter Treuhandverwaltung gestellt. Bereits 1946 hatte die Gießerei den Betrieb wieder aufgenommen und man begann unter dem Firmennamen „Landmaschinenfabrik Barth“ mit der Reparatur von Landmaschinen und Traktoren. Bis 1948 gehörte der Betrieb wieder zur Pommerschen Eisengießerei Stralsund. 1948 änderte sich die Firmenbezeichnung in VEB Landmaschinenwerke Barth. 1949 wurde mit etwa 200 Beschäftigten die Fertigung von neuen Maschinen begonnen, zu denen Rübenschneider, Häckselmaschinen und später Drillmaschinen und Bodenbearbeitungsgeräte gehörten. Anfang der 1950er-Jahre wurde das Unternehmen dem zentral geleiteten Landmaschinenbau der DDR (VVB Land-, Bau- und Holzbearbeitungsmaschinen) unterstellt. Ab diesem Zeitpunkt hieß die Firma "VEB Landmaschinenbau Barth".
In der Folgezeit war der Schwerpunkt die Entwicklung und Fertigung von Mineraldüngerstreuern, zunächst als Tellerdüngerstreuer und ab Beginn der 1960er-Jahre als Schleuderradstreuer für Traktorzug und als Lkw-Aufbaugeräte
Der Betrieb entwickelte sich bis Ende der 1960er-Jahre auf etwa 850 Beschäftigte. In Verbindung mit der Erweiterung der Schiffbaukapazitäten wurde bereits 1967 entschieden, den Landmaschinenbau Barth ab 01.01.1970 diesem Industriezweig zuzuordnen. Die Landmaschinenproduktion wurde Ende der 1960er-Jahre schrittweise eingestellt bzw. in andere Betriebe verlagert. Das Unternehmen führte nun den Namen „VEB Schiffsanlagenbau Barth“.
Text: Dr. Klaus Krombholz