Die Landmaschinenfabrik von Alfons Schultheiss hat Traktoren unter dem Namen „Sülchgau“ gefertigt. Sülchgau war der alte Name eines Gebietes im Landkreis Tübingen. Die Schlepper wurden in Einzelanfertigung hergestellt.
In den Jahren 1950-1955 entstanden nur ca. 200 Exemplare. Diese geringe Fertigungsanzahl lässt darauf schließen, dass Schultheiss auf die Präsenz auf großen Ausstellungen verzichtet und für seine Schlepper fast ausschließlich regional warb.
Es wurden verschiedene Typen mit unterschiedlicher, technischer Ausstattung gebaut. Der Motor der Maschinen verfügte allerdings im Gegensatz zu der heute üblichen Luft-Wasserkühlung noch über eine Verdampfungskühlung. Das heißt, dass das erforderliche Kühlwasser einfach von oben durch eine unverschlossene Öffnung im Motorblock eingefüllt wurde. Die schwache Leistung und die fehlende Zapfwelle für Anbaugeräte begrenzte die Nutzung der Schlepper erheblich.
Die Produktion stoppte im Jahr 1955. Man vermutet, dass die Familie Schultheiss in diesem Jahr nach Frankreich ausgewandert ist. Die Gründe hierzu sind uns unbekannt.