Carl-Eberhard Weiß, Maschinenschlosser aus dem Schwäbischen, gründete 1871 in Siegen die Firma "Carl Weiß", die Geräte für den Bergbau und Zubehör für die Eisenbahn fertigte. Das Geschäft wurde im Jahre 1906 ausgeweitet und ein weiteres Werk in Dreis-Tiefenbach ausschließlich für den Eisenbahn-Waggonbau eingerichtet. Ab 1908 firmierte dieses Werk als selbstständiger Betrieb unter dem Namen "Siegener Eisenbahnbedarf AG (SEAG). Die Charlottenhütte in Niederschelden übernahm SEAG 1920 von der Eigentümerfamilie. Die Charlottenhütte wiederum ging 1926 in den Vereinigten Stahlwerken auf. Somit gehörte SEAG nach dem Zweiten Weltkrieg zu den Rheinischen Stahlwerken. SEAG beschäftigte zeitweise mehr als 1.200 Mitarbeiter.
SEAG fertigte nur ausnahmsweise Teile für Lokomotiven und Triebwagen. Die Firma spezialisierte sich auf den Bau von Güterwagen aller Art. Mitte der 1950er-Jahre experimentierte SEAG mit verschiedenartigen Hubkippern.
Am 1. Juli 1971 entstand durch Zusammenschluss der SEAG in Dreis-Tiefenbach und der "Deutschen Waggon- & Maschinenfabrik GmbH (DWM)" in Berlin die "Waggon-Union". In schneller Folge änderten sich nun die Besitzverhältnisse. Ab 1984 gehörte das Werk zur Thyssen Industrie AG. Seit 1990 mit dem Zusammenschluss mit der Asea-Brown-Boveri-Gruppe (ABB) war der Firmenname ABB-Henschel. Im Jahr 1996 fusionierten ABB Daimler Benz Transportation und ihr Nachfolger Daimler Chrysler Rail Systems zu "Adrantz". Bis 1997 wurden in Dreis-Tiefenbach noch Güterwaggons produziert. 2001 erfolgte die Übernahme durch Bombardier Transportation.