Karl Ritscher, Spross einer großen Industriellenfamilie, ging 1914 in die USA, um die englische Sprache zu erlernen. Dort arbeitete er unter anderem bei der Firma Ford im Traktorenbau. Infolge des Ersten Weltkriegs konnte er erst 1919 zurück nach Deutschland kommen, wo er sofort anfing, einen eigenen Traktor zu bauen. Bereits 1921 konnte er den ersten Traktor ausliefern, der ein Kettentriebwerk aufwies. 1936 baute Karl das erste Dreirad nach amerikanischem Vorbild und fing an, Grabenreiniger und Vierradtraktoren mit Holzgasbetrieb zu bauen. Als 1942 die Fliegerangriffe auf Hamburg zunahmen, zog Ritscher nach Sprötze bei Buchholz um. Dort begann er, das Traktorenprogramm auszubauen. 1955 konstruierte er zudem einen Geräteträger, den er „Multitrac“ nannte. Karl Ritscher erkannte rechtzeitig den Nachlass des Traktorenbooms und verkaufte seine Firma an die „Berliner Maschinenbau AG“, die in Sprötzen Drehbänke und Textilmaschinen baute.