Wie die meisten Fabriken in Lomnice nad Popelkou/Lomnitz an der Popelka begann auch die Firma Josef Horák in bescheidenen Verhältnissen. Josef Horák, Sohn eines Landwirts aus Stružinec, war von Beruf Schlosser und Begann 1827 in einer kleinen Schlosserei mit der Herstellung von Zubehör für das Handwerk und die Landwirtschaft.
Sein Sohn Josef (1838-1911) ging bei seinem Vater in die Lehre und übernahm die elterliche Werkstatt. Er führte die Produktion von Landmaschinen und Maschinen für verschiedene Handwerke ein. Im Jahr 1865 gründete er die Fabrik und Gießerei in Lomnice/Lomnitz. Nach und nach wurde der Betrieb erweitert und 1930 beschäftigte das Unternehmen bis zu 200 Mitarbeiter.
Die Produktion konzentrierte sich hauptsächlich auf Textil- und Landmaschinen und -geräte. Die Gießerei produzierte Eisengussteile für die eigene Produktion. Das Unternehmen war das einzige seiner Art in der Region und konkurrierte mit westeuropäischen Unternehmen. Während der Ersten Republik exportierte es nach ganz Europa, aber auch nach Ägypten, Palästina und Mexiko. Zu diser Zeit wurde das Unternehmen bereits von den Brüdern Josef (1869-1928) und František (1873-1920) geleitet.
Die Firma Josef Horák befand sich neben der Firma Ignác Hornych und Söhne. Die beiden Familien verband nicht nur der Standort der Fabriken und die unternehmerische Begeisterung, sondern auch familiäre Beziehungen. František Horák heiratete die jüngste der fünf Töchter von Ignác Hornych jun. Ihr Schwiegersohn Jaroslav Kříž (1898-1982) leitete die Firma Horák seit 1928, da seine Frau Marie alleinige Eigentümerin wurde. Während der Wirtschaftskrise rettete Jaroslav Kříž die Fabrik vor dem Bankrott, indem er die Ersatzproduktion einführte. Ab 1943, als die Gefahr bestand, dass Arbeiter zur Zwangsarbeit ins Reich geschickt werden sollten, begann er über die Česká zbrojovka Brno (Waffenwerke Brünn) mit der Produktion für die Rüstungsindustrie.
Die Horák-Fabrik wurde 1948 verstaatlicht und Teil des Nordböhmische Maschinenfabriken und Gießereien VEB Prag.