Im Juni 1950 gründeten die Brüder Josef und Franz Diedam ihr Unternehmen in Mastholte. In einer kleinen Schmiede verrichteten sie zunächst Hufschmiede-Arbeiten, verkauften und reparierten Landmaschinen. Nach einem Umzug in größere Betriebsräume 1955 bauten sie außerdem Plattformwagen, Stalldungstreuer, Güllewagen, Langholzfahrzeuge für die Forstwirtschaft und Spezial-Großraum-Milchwagen, die unter dem Namen „gedima“ verkauft wurden. Als die Brüder sich 1957 trennten, führt Josef Diedam das Unternehmen fort. In den folgenden Jahren etablierte sich die Firma als eine der größten und modernsten Betriebe für landwirtschaftliche Kipper in Deutschland. Mit 160 Mitarbeitern produzierte der Betrieb in der Spitze bis zu 25 Fahrzeuge am Tag. Die Fahrzeuge liefen vorwiegend unter dem Namen Diedam aus der Serienfertigung, es wurde aber auch für WCG-Kipper, Nolte-Kipper, FARM-Container und Blumhardt gefertigt.
Anfang der 1970er-Jahre trieb Diedam verstärkt die Entwicklung von Volumenfahrzeugen voran. Neben dem Einachs-Heckkipper wurden auch ein Tandemheckkipper und ein Hochkipper verkauft, die ihrer Zeit teilweise weit voraus waren. Der Marktanteil der Diedam Kipper lag in Deutschland zu dieser Zeit bei über 25 Prozent. Diedam war eines der größten und modernsten Unternehmen der Branche. 1976 starb Josef Diedam jedoch unerwartet. Ursula Diedam führte nun die Geschicke des Unternehmens im Sinne ihres Mannes weiter. Als die Kapazitäten des Betriebes nun 1979 an ihre Grenzen stießen und die Produktionfläche um zwei große Hallen erweitert wurden, fehlte der unternehmerische Weitblick des Firmengründers und das Unternehmen übernahm sich. Im Jahr 1980 musste Diedam Insolvenz anmelden.
Teile der Produktionsanlagen gingen an den langjährigen Großkunden Wilhelm Tiede in Werther. Er vertrieb die Kipper noch für einige Jahre EU-weit unter dem Namen FARM Container, veränderte allerdings deren Farbe, um die Produkte billiger auf dem Markt anbieten zu können.
Ursula Diedam gründete außerdem eine Handelsgesellschaft, die bis 1981 Fahrzeuge aus holländischer Produktion verkaufte. Das Unternehmensgelände wurde nun durch das Unternehmen Münkel genutzt, dann aber an die Wirus-Werke in Gütersloh veräußert. Heute produziert dort die Firma WIRUS Fenster GmbH & Co. KG.
Mit freundlicher Unterstützung von Uwe Diedam