Der Umgang mit glühendem Eisen schien der aus einer Hufschmiede in Gröningen stammenden Familie Dehne im Blut zu liegen. Heinrich Christian Dehne richtete 1829 eine Huf- und Beschlag-Schmiede ein. Da die in Halberstadt stationierten Kürassiere noch keinen eigenen Schmied besaßen, war das Geschäft offensichtlich sehr einträglich. Später kam die Reparatur landwirtschaftlicher Geräte dazu.
Sohn Friedrich reiste 1851 zur Weltausstellung in London. England war damals das europäische Zentrum der Industrialisierung. Friedrich sah in London viele technische Innovationen, darunter Drillmaschinen, von denen er gleich drei importierte. Besonders angetan hatte es ihm aber die Dampfmaschine.
Zunächst übernahm Friedrich Dehne 1853 die Schmiede seines Vaters, entwickelte die Firma in Richtung Reparaturwerkstatt für Drill- und Dreschmaschinen und erweiterte ab 1856 die Produktionsanlagen.
1861 wurde die erste Original Dehne Drillmaschine gebaut und die Drillkultur in Deutschland begann sich zu entwickeln. Kurze Zeit später wurde Friedrich Dehne auf den Dampfpflug aufmerksam und verkaufte schon bald den ersten Dampfpflugsatz an die Domäne Wolmirstedt nach Preußen.
Zu internationaler Bekanntheit kam Friedrich Dehne, als er 1867 die Generalvertretung der berühmten Firma Fowler aus England (Dampfpflüge) übernahm. 1878 fertigte Dehne dann das erste Dampflokomobil zum Antrieb von Dreschmaschinen und zum Dampfpflügen. Vier Jahre darauf gründete Dehne gemeinsam mit Max Eydt die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft. Auch an der Gründung des LAV, des Landmaschinen-Verbands (heute VDMA) war Dehne beteiligt. 1886 starb Friedrich Dehne und seine Söhne Wilhelm, Friedrich und Karl und die Schwiegersöhne Georg Woolnought und Gustav Pickert setzten sein Werk fort.
Kurz nach Beginn des neuen Jahrhunderts vergrößerten sie das Werk in Halberstadt und bauten eine zweite Fabrik. Zu Zeiten der Deutschen Demokratischen Republik, von 1958 bis 1972 beteiligte sich der Staat am Unternehmen Dehne, das von 1972 bis 1990 sogar ein volkseigener Betrieb wurde. 1992 ging das Eigentum aber vollständig zurück an die Familie Dehne. 1999 allerdings stellte diese die Fertigung im Werk ein und Friedrich Wilhelm Schröter führte die Familientradition durch die Gründung der „Dehne Food Consulting“ als Technologie-Beratungsgesellschaft für die landwirtschaftliche Produktion und Nahrungsmittelindustrie fort. Im selben Jahr erfolgte die Gründung der InnoKAT (Innovative Kartoffel und Food Aufbereitungstechnik) als Fertigungsnachfolgeunternehmen mit dem früheren Dehne Chefkonstrukteur Kurt Lippmann. 2004 übernahm Friedrich Wilhelm Schröter, der Ur-Urenkel des Gründers Heinrich Christian Dehne den Betrieb.