1851 bestimmt Ernst Ludolf Meyer seinen Neffen Eduard Ahlborn als Nachfolger für sein Handelshaus, das Eduard unter dem Namen "E. L. Meyer Auswahl" weiterführt. Er verkauft Haushalts-, Eisen-, Kurz- und Spielwaren.
Fünf Jahre später gründet Eduard Ahlborn die Maschinenfabrik, Eisengießerei und Dampfhammerwerk in Hildesheim - der Grundstein für die spätere Eduard Ahlborn Aktiengesellschaft.
Als erster deutscher Molkereimaschinen-Fabrikant baut Eduard Ahlborn 1899 Kohlensäure-Kompressoren in stehender und liegender Bauart. Nach dem Tod von seinem Sohn Otto C. Ahlborn wird die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
1928 entwickelt Ahlborn einen Milcherhitzer in Plattenbauweise und gehört damit weltweit zu den Pionieren auf dem Gebiet der Plattenwärmetauschertechnologie. Die erste automatische Kälteanlage zur Milchkühlung kommt 1933 auf den Markt.
Bei den Luftangriffen auf Hildesheim während des Zweiten Weltkrieges wurde das Werk zerstört. Nach dem Wiederaufbau entwickelte sich Ahlborn zu einem führenden Unternehmen der Investitionsgüterindustrie für Molkereien, Brauereien sowie Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Die Fertigungstiefe wuchs bis hin zu Komplettanlagen. Ahlborn baute Kälteanlagen, Butterungsmaschinen, Gärdrucktanks, Verdampfer, Pumpen und Plattenwärmetauscher.
Ab Mitte der 1950er-Jahre fokussierte sich das Unternehmen als Folge der gesetzlichen Anforderungen bei der Milchpasteurisierung zunehmend die Weiterentwicklung von gedichteten Plattenwärmetauschern. Dem ursprünglichen Einstrom-Apparat folgte 1957 der erste Freistromapparat.
Durch das Konstruktionsprinzip ließ sich der Freiströmer nicht nur für Milchprodukte, sondern auch für viskose und feststoffhaltige Produkte einsetzen. Fruchtsäfte oder Eiprodukte ließen sich blockierungsfrei temperieren. 1971 wurden die ersten Industrieapparate für die chemische Industrie, Stahlwerke und den Kraftwerksbau geliefert. 1977 folgte der erste Varitherm-Apparat, mit dem das Einsatzspektrum der Plattenwärmetauscher vor allem bei der Kühlung von Schiffsmotoren mit Seewasser und im Bereich der zentralen Gebäudetechnik erheblich erweitert wurde.
Im Jahr 1979 erfolgte die Übernahme des Unternehmens von der GEA Group aus Bochum und somit auch die Umbenennung in die GEA Ahlborn GmbH & Co. KG. 35 Jahre später trennte sich GEA von den Wärmetauschern, was schlussendlich dazu führte, dass der Geschäftsbereich der Wärmetauscher heute unter dem Namen Kelvion PHE mit Sitz in Sarstedt weitergeführt wird.