VEB Meteor-Werk

Ursprung des Betriebes ist die 1892 gegründete Firma Wissner, die sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in wechselvoller Entwicklung vor allem mit der Produktion von Fahrradteilen etabliert hatte. Das Unternehmen hatte in der Umgebung von Zella-Mehlis mehrere Standorte. 1946 wurden die Ausrüstungen zum größten Teil demontiert. Mit den Resten begann im gleichen Jahr die Produktion einfacher Gebrauchsgegenstände. 1947 wurde der Betrieb in Meteor-Werk umbenannt und in Volkseigentum überführt. 1948 wurden dem Betrieb mehrere Kleinbetriebe in Zella-Mehlis zugeordnet. Für die Produktion der einzelnen Betriebe wurden neue Gebäude errichtet.

1951 wurde der Betrieb der Hauptverwaltung Land-, Bau- und Holzbearbeitungsmaschinen zugeordnet und in diesem Rahmen neue Getreidemähbinder entwickelt. Bis 1955 wurden etwa 15.000 Maschinen produziert.

Aufbauend auf der früheren Produktion von Fahrradteilen wurde der Betrieb ab Ende der 1950er-Jahre zunehmend auf die Produktion von Rollenketten ausgerichtet. 1970 wurde er dem neu gebildeten Weimar-Kombinat zugeordnet und in diesem Rahmen weiter für die Produktion des steigenden Bedarfes an Rollenketten profiliert. Der Betrieb hatte zu diesem Zeitpunkt etwa 850 Beschäftigte.

In den Folgejahren, vor allem auch nach der Zuordnung zum Kombinat Fortschritt im Jahre 1978, wurden dem Meteor-Werk Zella-Mehlis weitere Klein- und Mittelbetriebe, teils unter technologischen teils auch unter territorialen Aspekten, angegliedert. Auf dieser Grundlage hatte der Betrieb im Jahre 1989 insgesamt 14 Produktionsstandorte mit einem breiten Sortiment von Erzeugnissen, die vor allem in der Kategorie der volkswirtschaftlichen Zulieferprogramme einzuordnen waren.

1989 wurde mit etwa 870 Beschäftigten ein Umsatz von etwa 120 Millionen Mark in folgenden Betriebsstätten und Sortimenten realisiert:

  • Hauptwerk in Zella-Mehlis mit mehreren Standorten und etwa 510 Beschäftigten – Rollenketten, Kupplungsgelenke, Pneumatikarmaturen
  • BT Bermbach mit etwa 100 Beschäftigten – Rollenketten, Schneidwerkzeuge
  • BT Langewiesen mit etwa 140 Beschäftigten – Landmaschinenbaugruppen, Armaturen
  • BT in Brotterode und Gehlberg mit etwa 40 Beschäftigten – Rollenketten, Hartgewebeerzeugnisse
  • BT in Dresden und Chemnitz mit etwa 90 Beschäftigten – Spezialketten und Spezialkettenräder

Text mit freundlicher Unterstützung von Dr. Klaus Krombholz