Bucher-Guyer

Der Landtechnik-Betrieb Bucher-Guyer entstand aus einer Schmiede, die Heinrich Bucher-Weiss 1807 in Niederweningen (Kanton Zürich, Schweiz) eröffnete. Im Jahr 1890 begann Johann Bucher-Manz, der den Betrieb 1871 übernommen hatte, dort landwirtschaftliche Maschinen ausländischer Hersteller zu verkaufen. So arbeitete er ab 1895 etwa mit der Firma Fahr aus Gottmadingen zusammen und importierte deren Gabelheuwender. Außerdem übernahm er in den 1950er-Jahren die Werksvertretung der Amazonen-Werke für die Schweiz.

Im Jahr 1901 brachte das Unternehmen Bucher mit einer hydraulischen Obstpresse ihre erste eigene Landmaschine heraus, später (1918) firmierte das Unternehmen um zur „Maschinenfabrik Jean Bucher-Guyer“. Zu diesem Zeitpunkt zählte es 150 Beschäftigte. 1923 eröffnete Bucher-Guyer einen Zweigbetrieb in Deutschland: Die „Maschinenfabrik Johann Bucher“ in Griessen, Südbaden. Weitere elf Jahre später, 1934, stellte Bucher-Guyer seine erste motorisierte Landmaschine, eine Gespannmähmaschine mit Aufbaumotor, vor. Im selben Jahr übernimmt Walter Hauser-Bucher die Geschäftsführung des 255 Mitarbeiter starken Unternehmens.

Der erste einachsige Bucher-Motormäher wurde schließlich im Jahr 1945 entwickelt, bis 2003 wurden insgesamt 116 000 Exemplare dieses Geräts ausgeliefert. 1946 stieg Bucher außerdem bei dem Landmaschinenhersteller Kuhn in Saverne, Frankreich ein, bevor 1950 der erste Einachstraktor des Unternehmens in Produktion ging. Dieser wurde zu einem zweiachsigen Schlepper weiterentwickelt und so wurden von 1954 bis 1963 insgesamt 5 000 Stück des Bucher-Traktors verkauft. Danach gab Bucher jedoch die Herstellung eigener Traktoren auf und handelte nun mit Traktoren der Marke Fiat.

In den 1960er-Jahren erweiterte Bucher sein Produktionsprogramm um weitere Pressen und Transporter. 1967 übernahmen Rudolf und Hans Hauser die Leitung des Unternehmens und führten es 1986 an die Börse, zu diesem Zeitpunkt beschäftigte das Unternehmen 2 730 Mitarbeiter. In den folgenden Jahren wurden die Kehrfahrzeug- und Schneefräsensparte der Rolba und die Grosskehrfahrzeugsparte von Schörling übernommen. Die Firma Bucher Schörling entstand.

Auch die Sparte Bucher Hydraulics wurde seit 1994 ausgebaut: Bucher übernahm dabei die Unternehmen Hidroirma, Beringer Hydraulik, Hydrotechnik Frutigen und Sterling Fluid Technologies in Indien, sowie Monarch und Command Control in den USA.

Seit 2003 ist Bucher nun aufgeteilt in vier Divisionen und drei Einzelgeschäfte: Die Kuhn Group für Landtechnik, Bucher Municipal für Kommunalfahrzeuge, Bucher Hydraulics, Emhart Glass für die Glasbehälterindustrie und Bucher Spezials für Wein- und Fruchtsaftproduktion. Auch in Großbritannien, China und Nordamerika ist Bucher inzwischen aktiv.