Rudolf Wermke (1842-1897) arbeitete schon früh im elterlichen Schmiedebetrieb. Nach dem Tod seines Vaters entschied er sich gemeinsam mit seinem Bruder für die Gründung eines eigenen Unternehmens. So wurde die gemeinsame Firma am 1. Januar 1870 in Heiligenbeil (Ostpreußen) ins Leben gerufen. Dass die Brüder mit der Firmengründung den Grundstein für die bedeutendste Landmaschinenfabrik Ostpreußens legten, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Innerhalb des Betriebs machte es sich Wermke zur Aufgabe, eigene Pflüge herzustellen und diese stetig weiterzuentwickeln.
Die Geschäfte liefen so gut, dass sich das Unternehmen nur zehn Jahre nach Firmeneröffnung vergrößern konnte und so wurde im Jahre 1882 die erste Fabrikhalle erbaut. In der neu errichteten Halle wurden von nun an Drillmaschinen, Eggen, Grubber, Krümmer, Walzen und später auch Düngerstreuer, Pferderechen, Heuwender, Häcksler und Rübenschneider produziert.
Die Geschäfte liefen gut und Wermke, der längst vom einfachen Handwerker zum erfolgreichen Geschäftsmann aufgestiegen war, plante die permanente Erweiterung seines Unternehmens.
Trotz der fortlaufend guten Geschäftsjahre hatte das Unternehmen aber auch mit Problemen zu kämpfen: Wegen der ungünstigen geografischen Lage gestaltete es sich als schwierig, geeignetes Fachpersonal zu finden. Zudem mangelte es an kleinen, günstigen Wohnungen. Daher ließ Wermke 1892 Fabrikhäuser erbauen. 1896 kam zudem noch ein Beamtenhaus für die leitenden Angestellten hinzu.
Nach Wermkes Tod kam es schließlich zu Schwierigkeiten in der Führungsebene. Am 1. Januar 1903 übernimmt Friedrich Bartels die Geschäftsleitung. Er bleibt drei Jahrzehnte im Amt, und unter seiner Leitung wurden weitere Neuerungen in Angriff genommen: 1903 wird die Montagehalle auf 1.000 m² erweitert. Nur ein Jahr später erfolgt die Gründung einer Schlosserei. Eine weitere Firmenniederlassung in Tilsit erfolgte im Jahr 1905. Schließlich erfolgte 1906 eine komplette Modernisierung der gesamten Firmenanlage.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden einige Posten durch Parteigenossen ersetzt. Für den konservativen Friedrich Bartels brachen daraufhin schwere Zeiten an und so schied er im Oktober 1935 aus dem Unternehmen aus. Sein Nachfolger wurde Hugo Heßmer. Da dieser auch kein Parteimitglied war, kam es von Anfang an zu politischen Spannungen innerhalb des Unternehmens. Trotzdem führte er den Betrieb bis zum Ende am 20. Januar 1945.
Nachdem der Krieg vorbei war, versuchte man einen Neuanfang. Dieser Versuch scheiterte jedoch.