Vogel & Noot

Friedrich Vogel, Hugo Noot und Hermann Rührlein gründeten 1872 in Wartberg/Mürztal in Österreich ihr Unternehmen. Erste Produkte waren Spaten und Schaufeln. Komplette Pflüge wurden ab 1922 gefertigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1950 konstruierte und fertigte die Firma Vogel & Noot den ersten Motormäher Österreichs. Bis heute wurden rund 80.000 Stück von diesen Maschinen produziert.

Im Laufe der nächsten Jahre erweiterte das Unternehmen sein Fertigungsprogramm um Einachstraktoren, Bergsitzpflügen, Bandrechenschwader und den „Heublitz“. Dieser wird noch heute in ganz Europa mit Vogel & Noot in Verbindung gebracht. Weinbaupflegegeräte stellte die Firma 1963 vor und 5 Jahre später den Düngerstreuer „Tornado“.

Bis in die 1970er-Jahre wurde der Umsatz des Unternehmens in erster Linie vom Blechwalzwerk dominiert: Der Landmaschinenbereich erzielte jedoch ansehnliche Exporterfolge. Die Hauptmärkte waren Jugoslawien, Italien, Frankreich, Schweiz, Großbritannien, Deutschland, Irland, Spanien, Skandinavien, Japan und die USA.

1973 übernahm Vogel & Noot die Pflugfabrik KMF (Kärntner Maschinenfabriken). Da es in Wartberg keine Erweiterungsmöglichkeiten gab, errichtete das Unternehmen 1993 in Ungarn ein neues modernes Werk, in dem es die Pflüge fertigte. Nach eigenen Angaben war Vogel & Noot 1994 mit 4.300 Pflügen pro Jahr der zweitgrößte Pflughersteller der Welt. 1998 übernahm das Unternehmen die Mehrheit an der Riesenbecker Firma H. Niemeyer Söhne.

Ab 2001 wurde Vogel & Noot, die in mehreren Bereichen tätig war, mit Verlusten konfrontiert. Das Unternehmen trennte sich erst von dem Bereich „Wärmetechnik“, später von „Technologie und Verpackung“. Durch Neuinvestitionen 2004 und durch unerwartete hohe Nachfragen 2007 in allen wichtigen Ländern, erwirtschaftete die Vogel & Noot Gruppe in allen Sparten sein bis dahin bestes Ergebnis.

Im Bereich Sätechnik übernahm das Unternehmen 2007 die slowakische Firma Agrofinal/Mistral. Diese Firma wurde 2010 geschlossen und die Fertigung nach Mosonmagyaróvár/Ungarn verlegt. 2008 begann der Bau einer neuen Produktionsstätte in Törökszentmiklós und die Pflanzenschutzsparte von Holder wurde übernommen.

Anfang 2015 erschienen erste Gewitterwolken am Horizont. Ein Insolvenzverfahren konnte durch Geldmittel vom Eigentümer CTP/Agromas noch abgewendet werden. 2016 kam dann nach 144 Jahren das endgültige Ende der Firma.

Den Standort in Mosonmagyaróvár/Ungarn mit der Pflugproduktion übernahm AMAZONE, Törökszentmiklós übernahm die Präzi-Flachstahl und den Standort Wartberg übernahm die Firma Beyne.