VEB Apparatebau- und Maschinenfabrik Teterow

VEB Apparate- und Maschinenfabrik Teterow

Nachdem der Privatbetrieb Firma Scheven im Jahr 1953 vom Teterower Rat verstaatlicht wurde, verließen Ernst-Friedrich und Hermann Scheven ihren Betrieb in Teterow und setzen sich in den Westen ab. Die Firma Scheven wurde mit der ehemaligen, 1953 aber schon ins Volkseigentum überführten Firma Schlegel zusammengeführt – so entstand der VEB Apparate- und Maschinenfabrik Teterow (VEB AMT).

Produkte der Anfangszeit bis ca. 1959 waren überwiegend Brücken- und Steuerhäuser für die Werft in Stralsund, Torfkraftstecher, Förderbänder und Querförderer sowie Graugusserzeugnisse. Aber auch landwirtschaftliche Maschinen wurden ab Mitte der 1950er-Jahre gefertigt. In den folgenden zehn Jahren (bis 1960) wurde der Kalkstreuer des Unternehmens, der vorwiegend  in Holzkonstruktion gefertigt wurde, 2.520 mal ausgeliefert. Zum Ende der 1950er-Jahre fügte der Betrieb auch Kartoffelvollerntemaschinen zur Produktionspalette hinzu, die allerdings aufgrund der Produktionskapazitäten nicht in Teterow gefertigt werden konnten und in Zusammenarbeit mit dem Kombinat Fortschritt in Neustadt hergestellt wurden.

Ab 1960 stellte der Betrieb ausschließlich land- und forstwirtschaftliche Maschinen her. Drei Jahre wurden Seilwinden für die Forstwirtschaft gefertigt. Anbaustrohpressen für Mähdrescher sowie Krautschläger zum Abschlagen von Kartoffelkraut gingen ebenfalls in Serienproduktion. Die vorgeschriebenen Stückzahlen bei den Strohpressen betrug 1.000, die Zahl der Krautschläger belief sich auf 1.150. Durch effektivere Ausrichtungen der Produktion stieg in den Folgejahren auch die Qualität der Maschinen, die VEB Apparatebau- und Maschinenfabrik Teterow exportierte nun in die damalige CSSR und nach Ungarn. Dadurch hatte das Unternehmen einen wesentlichen Anteil am Exportvolumen des Bezirks Neubrandenburg.

In Verbindung mit der VVB Landmaschinen Leipzig wurden weitere Aufträge übernommen, aus denen sich umfangreiche Exportlieferungen entwickelten. Krautschläger und Schleuderdüngerstreuer wurden nun in großen Serienproduktionen von 4.000 - 5.000 Stück jährlich hergestellt. Das Exportvolumen des Betriebes stieg im Jahr 1963 weiter bis auf 64 % des Gesamtproduktionsvolumes an. Im selben Jahr allerdings wurde die Schmiede geschlossen und nur drei Jahre später die gesamte Landmaschinen- und Zivilproduktion. Die Vorbereitung des Betriebes auf die Armeeproduktion lief – bereits in den Jahren zuvor wurden Zaunfelder und Pfosten in riesigen Stückzahlen für die innerdeutsche Grenze gefertigt. 1966 gliederte sich das VEB AMT dann in das VEB Reparaturwerk Neubrandenburg (VEB RWN) ein. Die Belegschaft allein in Teterow wuchs auf 700 bis 800 Mitarbeiter an. Es wurde ausschließlich für die Armee produziert: Umbau russischer Schützenpanzerwagen, Umbau und Reparatur von Lkw, usw.

Mit der politischen Wende 1989/90 wurde der VEB RWN aufgelöst und die Immobilien völlig zersplittert. Ein Rest von 70 bis 80 Arbeitsplätzen bildete das Unternehmen Geräte- und Maschinenfabrik Teterow GmbH, vorwiegend für die Blechbe- und verarbeitung.

Text mit freundlicher Unterstützung von Dr. Klaus Krombholz