Standardwerk Schulze

Hervorgegangen aus einer alten Schmiede in Römstedt bei Bevensen, hat Wilhelm Schulze 1886 aus dem Geschäft seines Vaters eine Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen und Geräte „J. Schulze und Sohn“ gegründet und hat begonnen, Dreschmaschinen zu entwickeln und zu fertigen. In den Jahren 1897/98 wurde das erste Fabrikgebäude in Bevensen direkt neben den Bahngleisen errichtet und das Unternehmen firmierte um in „ Bevenser Maschinenfabrik – J. Schulze und Sohn“. Die Familie verkaufte die Gebäude in Römstedt und siedelte nach Bevensen um.

Da Wilhelm Schulze vertraglich verpflichtet wurde, nur außerhalb einer 75 km-Grenze von Bevensen eine Firmenneugründung zu betreiben, übernahm er nach längerem Suchen die Gebäude des Standardwerkes in Hannover. Innerhalb weniger Jahre war Schulze wieder erfolgreich mit einer neuen preisgekrönten Dreschmaschine und sein altes Unternehmen in Bevensen fast pleite. 1913 übernahm er wieder die Leitung der Bevenser Maschinenfabrik AG. In den folgenden Jahren hatte Schulze eine Doppelbelastung mit der Leitung der beiden Firmen, bis sein Sohn Wilhelm Schulze jun. 1922 die Leitung des Standardwerkes in Hannover übernahm.

Als ab etwa 1953 vermehrt Mähdrescher hergestellt wurden und die Nachfrage nach Dreschmaschinen zurückging, wurde das Werk in Hannover verkauft und die Fertigung komplett zurück nach Bevensen verlagert. Er hat sich eine Weile lang noch mit dem Bau von Stalldungstreuern und mit verstärktem Handel und Auslandsvertretungen über Wasser gehalten, musste jedoch 1978 Konkurs anmelden. Danach erfolgte noch ein Neustart, jedoch war 1984 dann endgültig Schluss.