Sack, Rud.

Bereits im Jahre 1854 begann Rudolph Sack in Löben bei Lützen mit dem Bau von Pflügen und Drillmaschinen, bevor er schließlich 1863 in Plagwitz bei Leipzig sein eigenes Unternehmen gründete. Die Landmaschinenfabrik Rudolf Sack war spezialisiert auf die Herstellung von Ackerbaugeräten und zählte bereits Ende des 19. Jahrhunderts zu den größten Landtechnikherstellern in Deutschland. Bis  1945 war das Unternehmen eines der führenden Pflug- und Landmaschinenfabriken Deutschlands.

Im Jahr 1867 errichtete Rudolph Sack auf dem heutigen Grundstück eigene Fabrikgebäude und ein Wohnhaus. Weitere Grundstücke erwarb er 1881. Dadurch war es nun auch möglich, neue Mitarbeiter einzustellen. So stieg die Zahl der Beschäftigten von über 170 (1878) auf 650 (1881). Zum 50-jährigen Firmenjubiläum im Jahre 1913 beschäftigte Rudolph Sack 2.000 Mitarbeiter. Infolge der Weltwirtschaftskrise 1930 mussten allerdings viele Mitarbeiter entlassen werden, sodass 1932 nur noch 65 Beschäftigte und 31 Lehrlinge in dem Unternehmen arbeiteten. Nach 1942 wurden 1.570 Zwangsarbeiter in dem Unternehmen beschäftigt.

Nachdem sich Rudolph Sack 1891 aus der Geschäftsleitung zurückgezogen hatte, übernahm sein Sohn Paul das Unternehmen. Unter einer Leitung stieg das Unternehmen zu Deutschlands größtem Hersteller von Bodenbearbeitungsgeräten auf.

 

1891 wurde die Firma Rudolf Sack in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt und hieß von nun an Rudolf Sack KG. Drei Jahre später expandierte das Unternehmen auf ein neues Grundstück und dorthin wurde auch die auf dem alten Grundstück errichtete Graugießerei verlegt. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Firma hochgradige Zerstörungen, bevor sie im April 1945 durch die amerikanische Besatzung stillgelegt wurde. Bereits einen Monat später nahm Sack die Produktion mit 224 Beschäftigten wieder auf.

Am 30. Oktober 1945 beschlagnahmte die Sowjetische Militär-Administration (kurz SMAD) das gesamte Vermögen des Unternehmens und die Firma wurde am 30. Juni 1946 auf die Liste C (Vorbehalt der SMAD, selbst über Enteignung oder Rückgabe zu entscheiden) gesetzt. Am 1. Juli 1946 wurde das Unternehmen treuhänderisch durch die Landesregierung Sachsen übernommen. Bereits im September 1947 arbeiteten wieder über 1.000 Mitarbeiter im Betrieb.

1948 schließlich erfolgte die Enteignung und somit die Umwandlung in den Volkseigenen Betrieb Leipziger Bodenbearbeitungsgeräte (BBG, siehe hier). Mit fast 1.500 Mitarbeitern zählte die BBG zu diesem Zeitpunkt zu den größten Landtechnikherstellern der DDR.