Nodet, Alfred

Der Gründer der Nodet–Werke war Alfred Nodet, einer der traditionsreichsten Landmaschinenhersteller in Frankreich. Alfred Nodet war 25 Jahre alt als er im Jahre 1888 im Herzen von Montereau ein großes Grundstück mit dem Haus, welches hier „Schloss“ genannt wurde, kaufte und in der unmittelbaren Nähe das erste Fabrikgebäude bauen ließ. Zuerst kamen Pflüge und dann Sämaschinen. Die Fabrik wurde bis 1919 ständig erweitert. Ab 1905 verkaufte er seine Maschinen nach Algerien, Marokko und Tunesien, wo die landwirtschaftliche Welt noch mehr als in Frankreich unterversorgt war. Damals beschäftigte Nodet 65 Mitarbeiter. Alfred Nodet, genannt ein Mann « with the Great Hat“, starb 1932. Er war hart und autoritär, gleichzeitig aber ein Visionär. Seine beiden Söhne und später der Enkel übernahmen das Geschäft. Eine sehr erfolgreiche Sämaschine von Nodet war die Anbaumaschine mit Schubraddosierung, die bis in die 1970er-Jahre die meistverkaufte Sämaschine Europas war. Die Vertretung in Deutschland hat die Firma Paul Schweitzer übernommen, die Tausende von dieser Maschine verkaufte. 1970 arbeiteten schon 700 Menschen in der Fabrik, die nach einer Fusion zu Nodet-Gougis wurde. Nodet hatte dann jedoch die Weiterentwicklung dieser Maschine verschlafen und durch aufwendige Konstruktionen verschiedener Misserfolge den Anschluss verpasst. Dann folgten zwei Pleiten und etwas später ein Buy-out. 1996 wurde die Firma in die KUHN-Firmengruppe eingegliedert. Von dieser 1997 aufgegebenen Fabrik ist fast nichts übrig geblieben. Nur ein Nebengebäude im Industriegebiet von Montereau, das immer noch im Betrieb ist.

Das riesige Nodet-Gougis-Werk, das vor mehr als einem Jahrhundert in der Innenstadt von Montereau errichtet wurde, soll von der Gemeinde gekauft werden. Auf diesem 3 ha großen Grundstück sollen Einfamilienhäuser errichtet werden sowie ein Komplex für Kinder mit einem Kindergarten, Kindertagesstätte und Sozialzentrum entstehen. Der Bürgermeister versprach seinerseits, das berühmte "Schloss" sowie mindestens ein Gebäude „Zur Erinnerung an diese reiche industrielle Vergangenheit“ unberührt zu lassen.