Kombinat Fortschritt Landmaschinen

Das Kombinat Fortschritt Landmaschinen wurde 1951 durch den Zusammenschluss von fünf ostsächsischen Landmaschinenbetrieben gegründet:

- Fortschritt-Landmaschinen-Werk Neustadt/Sachsen (ehemals Zweigwerk der Hering AG Nürnberg)

- Landmaschinenfabrik Stolpen (ehemals Firma Carl August Klinger)

- Kombinus-Dreschmaschinenbau Singwitz (ehemals Firma Hermann Raussendorf)

- Landmaschinenfabrik Bischofswerda (ehemals Firma Max Knauthe)

- Maschinen- und Getriebebau Kirschau (ehemals Firma C. A. Wagner)

Das Unternehmen wurde in der Folgezeit durch Zuordnung weiterer Betriebe des ostsächsischen Raumes sowie umfangreiche Investitionen erweitert, als Großbetrieb profiliert und auf die Entwicklung und Produktion von Getreide- und Futtererntetechnik ausgerichtet.

1953 erfolgte die Umbenennung in VEB Fortschritt Erntebergungsmaschinen und 1964 in VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen. Ende der 1960er-Jahre hatte das Unternehmen etwa 15.000 Beschäftigte.

In Verbindung mit dem Zusammenschluss von Land- und Nahrungsgütermaschinenbau 1970 wurden dem Kombinat Fortschritt unter anderem das Landmaschinenwerk Petkus Wutha sowie die auf dem Gebiet der Getreideverarbeitung tätigen Betriebe des Nahrungsgütermaschinenbaus zugeordnet. Das Kombinat Fortschritt realisierte Anfang der 1970er-Jahre etwa die Hälfte der Leistung des Industriezweiges.

1978 wurden alle Betriebe des Industriezweiges Landmaschinenbau, einschließlich der Binnen- und Außenhandelsbetriebe sowie einige Betriebe der Zulieferindustrie im Kombinat Fortschritt zusammengeführt, das zu diesem Zeitpunkt mehr als 70.000 Beschäftigte hatte. Anfang der 1980er-Jahre wurden die Betriebe des Nahrungsgütermaschinenbaus wieder aus dem Kombinat Fortschritt ausgegliedert und die Großbetriebsstruktur für die ostsächsischen Kombinatsbetriebe aufgegeben. Ab diesen Zeit hatte das Kombinat Fortschritt eine konzernartige Struktur mit relativ selbstständige Kombinatsbetrieben. Ende der 1980er-Jahre hatte das Unternehmen etwa 56.000 Beschäftigte.

In Verbindung mit den politischen und wirtschaftlichen Veränderungen vor der Wiedervereinigung wurden im Verlauf des ersten Halbjahres 1990 die Kombinatsbetriebe in die Selbstständigkeit entlassen und die Tätigkeit des Kombinates Fortschritt zum 30. Juni 1990 beendet.

Mit freundlicher Unterstützung von Dr. Klaus Krombholz